Essen-Werden. . Andreas Göbel gibt nach zehn Jahren das Amt auf. Kirstin Drichel führt die Kaufmannschaft erst mal kommissarisch. Wie es jetzt weitergeht.
„Ich bin dann mal weg“, zitiert Andreas Göbel augenzwinkernd Hape Kerkeling. Aber er meint es durchaus ernst. Nach zehn Jahren gibt der 57-Jährige den Vorsitz des Werdener Werberings auf. Derzeit führt er noch die Amtsgeschäfte gemeinsam mit Stellvertreterin Kirstin Drichel, doch am 11. März, dem Tag der Jahreshauptversammlung, soll für ihn endgültig Schluss sein.
Nun könnte Kirstin Drichel, immerhin auch schon vier Jahre im Vorstand und mit den Aufgaben bestens vertraut, ja einfach in die Fußstapfen von Göbel treten. Doch genauso wie ihm fehlt es ihr an der Zeit, die diese Führungsaufgabe auf jeden Fall benötigt.
Kirstin Drichel betreut die Homepage
Beide sind beruflich sehr eingespannt, wie sie im Gespräch mit dieser Zeitung sagen. „Die Belastung im Betrieb ist einfach größer geworden“, berichtet Goldschmied Andreas Göbel, der das Geschäft in der Hufergasse mit seiner Frau führt. Nach dem Weggang einer Mitarbeiterin gibt es nur noch eine Auszubildende im Betrieb – da wird es eng bei der Bewältigung der Aufträge. Kirstin Drichel ist mit ihrer Praxis für Physiotherapie ebenfalls ausgelastet. Zusätzlich betreut sie die Homepage des Werberings – und freut sich über eine Steigerung der „Gefällt-mir“-Angaben auf inzwischen fast 1000. Weitere Aufgaben möchte sie aber nicht.
Der Werdener Werbering braucht also einen Vorsitzenden beziehungsweise eine Vorsitzende, der/die idealerweise auf der Jahreshauptversammlung Mitte März bestimmt werden sollte. „Freiwillige vor“, sagt Göbel und hat auch schon den einen oder anderen Einzelhändler und Hausbesitzer angesprochen. Zusagen von potenziellen Bewerbern gibt es noch nicht. „Nein gesagt haben sie aber auch nicht“, betont er.
„Werden gehört zu den beliebtesten Stadtteilen“
Es soll durchaus einen fließenden Übergang geben. Wer dieses Ehrenamt übernehme, soll sich nicht allein fühlen. „Alle Vorstandsmitglieder unterstützen den neuen Vorsitzenden oder die neue Vorsitzende“, sagt Göbel. Er selbst werde im Beirat – der ist ebenso wie der Vorstand fünfköpfig – noch mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Die zehn Jahre durchgehend als Vorsitzender (vier Jahre hatte er schon einmal den Vorsitz inne und nach einer sechsjährigen Pause das Amt wieder inne) empfindet er als Bereicherung. Mit einem Geschäftsführer an der Seite sei das eine schöne Aufgabe. Um die 80 Mitglieder hat die Händler-Vereinigung. „Durch die Arbeit, die der Werbering in den letzten Jahren geleistet hat, gehört Werden immer noch zu den beliebtesten Stadtteilen“, betont Göbel – und freut sich über erfolgreiche Veranstaltungen und das Engagement so vieler ortsansässiger Betriebe.
Publikumsstarke Feste
„Wir haben einiges ausprobiert. Manche Feste sind eingestampft worden, andere haben schon Tradition.“ So verweist Göbel auf Stoff- und Tuchmarkt sowie Weihnachtsmarkt, die beide von dem ehemaligen Geschäftsführer Rolf Sachtleben betreut werden und viel Publikum anziehen.
Der Gesundheitstag sei dagegen nach zwei Jahren aufgegeben worden. Drichel: „Der Samstag als Veranstaltungstag hat gar nicht funktioniert.“ Eine engere Zusammenarbeit wird dagegen mit dem Bürgermeisterhaus angestrebt bei derFête de la Musique: Das nächste Mal gibt es einen gemeinsamen Flyer und die Händler wollen sich mehr ins Geschehen einbringen.
>> Nächstes Jahr feiert der Werbering 40-Jähriges
Zweck des Werdener Werberings, der 2020 40-jähriges Bestehen feiert, ist laut Statuten, „sich fördernd und werbend für die allgemeinen Belange Werdens und die Interessen seiner Wirtschaft einzusetzen.“
Wer für den Vorsitz des Werdener Werberings kandidieren möchte, muss Mitglied sein. Die Mitgliederversammlung stimmt am Montag, 11. März, über die Bewerber ab. Neu zu besetzen ist auch das Amt des Schriftführers.