Essen-Werden. . Der aktuelle Band „Geschichten aus der Werdener Geschichte“ ist erschienen. Was die sieben Heimatforscher an spannenden Ergebnissen präsentieren.

Das uralte Werden ist historisches Pflaster. Hier scheint jeder Stein eine Geschichte erzählen zu können. Der Geschichts- und Kulturverein legt jetzt in Zusammenarbeit mit dem Bürger- und Heimatverein den mittlerweile 16. Band der „Geschichten aus der Werdener Geschichte“ vor. Sieben Experten präsentieren die Ergebnisse ihrer Forschungen. Das alles ist reich bebildert, was der Vorstellungskraft auf die Sprünge hilft und letztlich auch das Blättern kurzweiliger gestaltet.

Werden hat kein offizielles Wappen

Die Produktion des Buchs hat ein gutes Jahr gedauert. Auf dem Titel lächelt St. Ludgerus vom bekannten Siegel. Doch ist das ein Pallium, ein Schächerkreuz oder eine Deichsel? Schriftleiter Höffgen klärt auf: „Werden hat gar kein amtlich-offizielles Wappen. Aber die Werdener haben einfach so getan, als hätten sie eins.“

Klaus Höffgen und Franz Josef Schmitt sind seit der ersten Auflage 2003 mit an Bord. Schmitt widmet sich im neuen Band dem Heidhauser Ratskrug, der 1785 nach einem Brand an der Stelle des wesentlich älteren ursprünglichen Gebäudes erbaut wurde. Und mit dem Kapitel „Schicht im Schacht“ zieht er seinen Hut vor dem nun zu Ende gegangenen Bergbau.

Edith Tekolf macht den Werdener Bauhistoriker Professor Wilhelm Effmann zum Thema. Auch kann die Autorin das Rätsel um den verschwundenen Bildstock von St. Clemens lösen. Herbert Schmitz beschäftigte sich mit dem Markenbuch in Kettwig und dem Luthenhof in Fischlaken. Karl-Heinz Lach stieg ins Archiv und entdeckte Publikationen des Historischen Vereins aus den Jahren 1890 bis 1929.

Stadtarchäologe informiert über Ausgrabungen

Wenn irgendwo in Werden gegraben wird, ist Stadtarchäologe Detlef Hopp zur Stelle. Gleich drei verschiedene Ausgrabungen sind hier dokumentiert. Im Neubaugebiet Grüne Harfe wurde in der Nähe des mittelalterlichen Barkhofes nach Steinkohle geschürft. Vermutlich bereits im 14. Jahrhundert, wie ein auf 1364 datiertes Holzstück vermuten lässt. Schon in den 1950er Jahren wurde etwas außerhalb des historischen Ortkerns Spuren einer Wandertöpferei entdeckt. Und schließlich berichtet Hopp von einer Enttäuschung. Denn entgegen aller Hoffnungen konnte die am unteren Klemensborn vermutete Hofstätte des Klostergründers Liudger zumindest dort nicht gefunden werden. Heinz-Josef Bresser widmete sich der Werdener Schützenkette. Die lag unbeaufsichtigt in der Sakristei und wurde in Sicherheit gebracht: „Jetzt ruht sie in einem Banktresor.“ Nicht auszudenken, wenn dieses Werdener Kleinod verschwunden wäre…

>> Das Buch gibt es im Handel

„Geschichten aus der Werdener Geschichte“, die Werdener Jahresgabe für alle Mitglieder der beiden Vereine, ist auch für jedermann im Buchhandel erhältlich. Die Autoren nutzen für ihre umfangreichen Recherchen u.a. das Stadtarchiv Essen.

Der aktuelle und mittlerweile 16. Band hat einen Umfang von 200 Seiten. Es gibt ihn zum Preis von 19,90 Euro in Buchhandlungen in Kettwig und Werden (ISBN 978-3-932443-69-5).