Essen.Kettwig. . In der Nacht zu Allerheiligen sprühten Unbekannte Hakenkreuze an der Ruhrstraße. Der Staatsschutz ermittelt. Wie die Anwohner reagieren.
Mit Entsetzen und Empörung reagierten die Anwohner der Ruhrstraße auf eine besondere Form des Vandalimus: An mehreren Stellen entlang der Straße in der Kettwiger Altstadt haben bislang unbekannte Täter in der Nacht zu Allerheiligen Schmierereien – unter anderem mit Nazi-Symbolen – hinterlassen. Noch am Feiertag versuchten die Bürger, die betroffenen Fenster und Vitrinen mit vereinten Kräften zu reinigen und die gröbsten Beschädigungen zu beseitigen.
Naturdenkmal inzwischen sauber
Die Anwohner hatten am frühen Morgen des 1. November sogleich die Polizei informiert. Ein Beamter nahm die Anzeige auf und schaute sich in der Altstadt um, ob die Unbekannten noch irgendwo weitere Sprühaktionen getätigt hatten. Auf Nachfrage dieser Zeitung teilte die Behörde mit, dass die Anzeige an die Abteilung Staatsschutz weitergeleitet wurde und diese nun die Ermittlungen in der Angelegenheit einleiten werde.
Die unbekannten Täter besprühten verschiedene Gegenstände mit Hakenkreuzen. Unter anderem wurden die verbotenen nationalsozialistischen Symbole auf einem Aufsteller am Weberbrunnen, einem Kürbis auf einer Fensterbank, einer Vitrine sowie auf dem steinernen Naturdenkmal an der Kettwiger Ruhrbrücke festgestellt.
Die Anwohner der Ruhrstraße bemühten sich noch am gleichen Tag, die besprühten Gegenstände zu reinigen. Das Naturdenkmal ist mittlerweile wieder sauber, wie Daniel Behmenburg, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung IX und selbst Anwohner der Ruhrstraße, später über die Plattform Facebook veröffentlichte.
Diskussion in den Sozialen Medien
In den Sozialen Medien wurden die Schmierereien umfänglich kommentiert. Unter anderem wurde über die aufgesprühte Zahl 187 und die Abkürzung THC gemutmaßt, dass es sich um eine Rap-Gruppe und bei THC um die Bezeichnung für Cannabis handele. Ermittlungsergebnisse erwartet die Polizeibehörde allerdings nicht vor kommender Woche.
In der Ruhrstraße selbst gab es neben der Reinigungsaktion noch weitere Aktivitäten: Es wurden die Figuren für die Aktion Märchenstraße aufgehängt, die am 3. November beginnt. Bis Weihnachten werden die Motive in der Altstadtgasse zu sehen sein. Immer an den Wochenenden (außer Totensonntag) wird ab 16 Uhr abwechselnd in Restaurants und Geschäften ein Märchen vorgelesen.
>> Darum ermittelt jetzt der Staatsschutz
Rechtsextreme Symbole und Zeichen sind verfassungswidrig. Dazu gehört das Hakenkreuz als Zeichen der NSDAP. Auch verboten ist es als Bezeichnung der Aktionsfront Nationaler Sozialisten/Nationaler Aktivisten.
Strafbar ist das Hakenkreuz in allen denkbaren Varianten, also auch seitenverkehrt, negativ und durchgestrichen.