Kettwig. Der Vandalismus, mit dem Kettwig zu kämpfen hat, wird teuer: Vor allem die Zerstörung einiger Tafeln des Historischen Pfades wird den Heimat- und Verkehrsverein finanziell belasten. Zuletzt hatten Unbekannte Anfang November den Kopf einer Figur der Lungwitz-Skulptur „Familie“ abgebrochen.

Im Oktober wurde bereits die Figur des Kindes von Vandalen teilweise zerstört. Foto: H.W.Rieck
Im Oktober wurde bereits die Figur des Kindes von Vandalen teilweise zerstört. Foto: H.W.Rieck © WAZ FotoPool

Es passierte Anfang November. Katrin Engelhardt, im Heimat- und Verkehrsverein für den Skulpturenpark und den historischen Pfad zuständig, hatte bei einem Gang durch die Kettwiger Innenstadt entdeckt, dass einer Figur der Lungwitz-Skulptur „Familie“ der Kopf fehlte (wir berichteten). In einem Gebüsch am Rande des Bürgermeister-Fiedler-Platzes fand sie diesen Kopf, unweit der wertvollen Skulpturengruppe. Unbekannte hat dem „Kind“ – die Skulptur besteht aus Vater, Mutter, Kind – eine Kordel, die vom Fahnenmast vor dem Rathaus stammt, um den Hals gelegt und den Kopf gewaltsam abgebrochen.

Skulptur über Rechtsamt versichert

Katrin Engelhardt erstattete Anzeige und meldete den Vorfall auch dem Rechtsamt der Stadt Essen. Den über dieses Amt ist die „Familie“ versichert. Den Kopf der Skulptur brachte sie ins Kettwiger Reisebüro des HVV – „dort wird er im Keller aufbewahrt, bis die Skulptur restauriert werden kann“, sagt Katrin Engelhardt. Vielleicht mussten sich der oder die Täter auch gar nicht anstrengen, denn „ich habe bereits Anfang Juli dieses Jahres Risse entdeckt. Eine Mitarbeiterin des Tiefbauamtes war daraufhin vor Ort, hat kräftig an der Skulptur gerüttelt und festgestellt, dass keine Gefahr besteht.“

Der Vandalismus in Kettwig bereitet dem HVV nicht nur Kopfzerbrechen, sondern er geht auch ordentlich ins Geld. Im Fall der „Familie“ wird der Verein nicht in die Tasche greifen müssen. Doch die Zerstörung einiger Tafeln des Historischen Pfades wird teuer.

Ende August waren die Hinweistafeln an der Bushaltestelle vor dem Rathaus und am Tuchmacherplatz zerstört worden. „Am Rathaus haben die Täter sogar versucht, das Edelstahlgestell aus der Verankerung zu reißen. Ich gehe immer mit einem unguten Gefühl durch die Stadt und hoffe immer, dass so etwas nicht mehr passiert“, sagt Katrin Engelhardt.