essen-Heidhausen. . Aus einem Gewerbegebiet der 1970er Jahre entsteht am Frielingsdorfweg in Heidhausen ein Bauprojekt, das Wohnen und Dienstleistung nicht trennt.
Auf einer Fläche von knapp 10 000 Quadratmetern wird im kommenden Jahr mit der Umsetzung des Projekts „Leben am Frielingsdorfweg“ – kurz Friedo – begonnen. Mit dem schwierigen Gelände, das zwischen dem Niveau Brosweg und dem Frielingsdorfweg einen Höhenunterschied von 15 Metern aufweist, mussten sich die Planer intensiv beschäftigen.
Der Kettwiger Architekt Roland Weiss ist Bauherrenverteter des Eigentümers, des Essener Familienunternehmens Sanha, das früher selbst seinen Firmensitz dort in Heidhausen hatte. „Eigentlich sollte das Objekt komplett verkauft werden, aber den Eigentümern gefällt die Planung so gut, dass sie es jetzt selbst umsetzen wollen.“
Gebaut wird in zwei Phasen
Mit den notwendigen Fällarbeiten und dem Abriss wird 2019 begonnen. „Wir bauen in zwei Phasen und werden mit dem ersten Teil voraussichtlich in 2021 fertig.“ Und 2023 soll das Projekt „Friedo“ dann komplett abgeschlossen sein. Im jetzigen Zustand versprühen die Gewerbebauten lediglich noch den Waschbeton-Charme der 1970er Jahren – zu vermarkten seien sie nicht mehr gewesen.
Achim Bassa, Geschäftsführer des Rüttenscheider Projektentwicklers Koschany und Zimmer, der „Friedo“ bündelt und koordiniert: „Seit 2017 gibt es in der Baunutzungsverordnung die Kategorie ‘Urbanes Gebiet’. Da wird nicht mehr scharf zwischen Wohnen und Nichtwohnen getrennt. Und das kommt hier zum Tragen, solch eine Nutzungsmischung wird es in Heidhausen geben.“
Projekt ist für Essen richtungsweisend
Dieses Thema werde generell für die Planer in der Zukunft immer wichtiger „und auch in Essen richtungsweisend, denn Flächen werden knapper, aber die Nachfrage steigt“, sagt Achim Bassa.
Seit einem Jahr läuft die intensive Planung für das Projekt, an dem mehr als ein Dutzend Büros beteiligt sind. 43 Wohnungen wird es geben – vom Ein-Raum-Appartement bis zum Penthouse. Zehn Einheiten stehen für Dienstleister zur Verfügung. „Dazu kommen dann noch die Kita und das Fitness-Studio“, sagt Roland Weiss.
Die Awo wird Träger der dreigruppigen Kita
Die Kita wird dreigruppig, und mit der Awo ist auch schon ein geeigneter Träger gefunden. Außerdem ist im ersten Gebäude ein Gesundheitshaus angedacht, „das ebenerdig angefahren werden kann“, sagt Roland Weiss.
Eine Besonderheit des „Urbanen Gebiets“ ist die bedingungslose Möglichkeit zur Festsetzung unterschiedlicher Nutzungen für einzelne Geschosse. Im Fall des Projekts „Friedo“ arbeiten die Planer mit verschiedenen Ebenen und Podien. Über drei Brücken, die aber nur in die jeweiligen Treppenhäuser führen werden, erfolgt die Anbindung an den Brosweg. „Einen öffentlichen Durchgang wird es nicht geben“, sagt Achim Bassa.“ Und die Verkehrsanbindung wird ausschließlich durch eine neue Linkseinfädelspur auf die Heidhauser Straße erfolgen.