essen-Kettwig. . Christian Koehn heißt der neue Schulleiter des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Kettwig. Er begann 1998 in Duisburg seine Pädagogen-Karriere.
Bei Christian Koehn geben sich momentan die Besucher die Klinke in die Hand. Sein Schreibtisch ist dementsprechend gut gefüllt, die Termine sind ziemlich eng getaktet. Seit Ende August ist er offiziell Direktor des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Kettwig. „Und derzeit haben wir drei Stellen an unsere Schule ausgeschrieben. Da sind zusätzlich noch eine Menge Gespräche zu führen.“
Dabei, dass alles im zeitlich angemessenen Rahmen bleibt, könnte eine besondere Uhr helfen. Sie steht mitten auf dem Besprechungstisch. „Diese ungewöhnliche Sanduhr, bei der Sand nach oben steigt und nicht nach unten fällt, hat mir ein Vorgesetzter zu einer Amtseinführung geschenkt. Sie läuft zehn Minuten, und er meinte, länger brauche man meist nicht, um das Wichtigste zu sagen.“
Netzwerkarbeit und ein großes Projekt
Mathematik und evangelische Religion hat Christian Koehn studiert, und mit einem Referendariat am Clauberg-Gymnasium in Duisburg begann 1998 seine Pädagogen-Karriere. „Das waren bewegte Zeiten. Es gab dort sogar einen Schulstreik. Mehrfach sollte die Schule geschlossen werden.“
Ruhiger ging es im Anschluss in Moers zu. Bis 2007 unterrichtete er am Niederrhein, bewarb sich dann auf eine Stelle am THG, die wie angegossen passte. Um Förderung im mathematischen Aufgabenbereich ging es, „und Netzwerkarbeit stand bei diesem großen Projekt im Mittelpunkt“. Mittlerweile war er Oberstudienrat, übernahm 2012 die Aufgaben eines Oberstufenkoordinators und wurde 2014 stellvertretender Schulleiter. „Damals habe ich die große Verantwortung für solch eine Schule schon deutlich gespürt. Besonders, wenn die Schulleitung nicht da war. Ich konnte nicht überlegen, wie ich entscheiden würde, sondern, wie es die Schulleitung täte. Jetzt bin ich viel freier.“
Ernennungsurkunde im August
Im vergangenen September wurde dann die Stelle des Schulleiters ausgeschrieben – Christian Koehn hatte sie allerdings schon im Juni 2017 kommissarisch übernommen. Die Ernennungsurkunde gab es erst im August 2018.
Jetzt ist es also offiziell und die Frage, ob Christian Koehn noch weitere Stufen auf der Karriereleiter erklimmen will, nur folgerichtig. Nächstes Ziel Schulministerium Düsseldorf? „Man weiß nicht, wohin einen das Leben treibt, aber ich kann mir das nicht vorstellen. Mir würde eine wichtige Komponente fehlen – die Schüler“, sagt der 49-Jährige.
Lediglich ein Platzproblem
Zurück von G 8 auf G 9 – wird das Schuljahr 2025/2026 ein Chaos-Jahr? „Auf keinen Fall. Wir haben natürlich plötzlich einen Jahrgang mehr im System. Aber das wird lediglich ein Platzproblem. Wir haben eigentlich genügend Räume, aber die sind mittlerweile umgebaut worden und werden anderweitig genutzt.“
Schule und Schüler 2018. Was hat sich grundlegend verändert? „Zu meiner Schulzeit hatten wir noch samstags Unterricht. Dafür verschiebt sich heute viel in den Nachmittag, weil oftmals beide Eltern berufstätig sind. Die Interessen der Schüler sind viel breiter gestreut, und sie haben viel mehr Möglichkeiten, viel mehr Chancen. Wir bieten heute Auslandspraktika an – zum Beispiel in den USA oder in Chile. Da hat sich viel geändert, die Welt ist zusammengerückt.“
Noch mehr Wir-Gefühl entwickeln
Wenn Christian Koehn einen Wunsch für „sein“ Gymnasium frei hätte? „Die Schüler müssten noch mehr Wir-Gefühl entwickeln und das dann auch mit Stolz nach außen tragen. In diesem Punkt ist noch Luft nach oben.“
Übrigens: Die Sanduhr auf dem Tisch ist längst schon abgelaufen.
Über 800 Schüler und 60 Pädagogen im Kollegium
Das Theodor-Heuss-Gymnasium ist eine offene Ganztagsschule mit den Schwerpunkten Bilingualität und MINT in einem einzigen Schulgebäude.
Gut 800 Schülerinnen und Schüler werden in dem Gebäude an der Hauptstraße in Kettwig unterrichtet – zum Kollegium gehören 60 Pädagogen.
Alle weiteren Infos gibt es auf der Homepgage: thg-essen.de.