essen-Heidhausen. Wie geht es weiter mit dem Gelände der ehemaligen Sportanlage am Volkswald? Kita mit Waldanbindung, Nutzung durchs Awo Jugendwerk?

Eine Diskussion über die mangelhafte Infrastruktur in den Stadtteilen hat die CDU Heidhausen-Fischlaken schon vor Monaten angestoßen. Die Pläne des Vorsitzenden Yannick Lubisch und Stephan Sülzer, Mitglied der Bezirksvertretung IX, für eine zentrale Begegnungsstätte rund ums Heidhauser Rathaus bekamen in der BV positive Reaktionen.

Eine offizielle Antwort der Stadt steht noch aus, doch Bezirksbürgermeister Michael Bonmann schwant nichts Gutes: „Die Verwaltung scheint keine besonders große Lust zu haben, sich mit Heidhausen zu beschäftigen. Dabei muss hier dringend was passieren.“

Lubisch und Sülzer lassen sich aber nicht entmutigen und gehen jetzt den nächsten Schritt. Sie wollen ihre Initiative zur Revitalisierung der Stadtteile unbedingt um den Volkswald erweitern.“

Zwischennutzung für Zeltdorf

So rückt der ehemalige Sportplatz wieder in den Mittelpunkt. Hier tobte früher sportliches Leben, wurden Nachbarschaftsfeste gefeiert. Nach dem Umzug des Fußballvereins ins Löwental wurde als Zwischennutzung das Zeltdorf für Flüchtlinge erbaut. Doch die Fläche liegt längst wieder brach.

Stephan Sülzer hält dieses Grundstück für bestens geeignet: „Wir haben hier eine abgeschiedene und doch gut erreichbare Fläche, die tolle Möglichkeiten bietet. Es wäre eine schöne Aufwertung Heidhausens, wenn gerade hier die Bedürfnisse der vielen Familien, die neu in den Stadtteil gezogen sind, berücksichtigt würden. Eine entsprechende Folgenutzung muss Priorität haben. Das bedeutet: Sportangebote, ein Treffpunkt für Jugendliche. Und vor allem eine Kita mit Waldanbindung.“ Sülzer sieht im Standort Volkswald nur Vorteile: „Hier müssten keine Grünflächen aufgegeben und versiegelt werden. Bereits vorhandene Infrastruktur könnte genutzt werden. Es ist genügend Platz für verschiedene Aktivitäten.“

„Wir holen alle an einen Tisch“

Auch hier ist die BV mit im Boot. Michael Bonmann ist da zuversichtlich: „Wir werden Bewegung in die Sache bringen. Wir holen alle an einen Tisch. Dann bekommen wir auch ein Konzept hin.“

Das Grundstück am Volkswald ist als Grünfläche klassifiziert. Welche Nutzung möglich ist, kann die Verwaltung jeweils nur anhand konkreter Vorschläge prüfen. So zeigen die Bogenschützen weiterhin großes Interesse an dem Gelände. Sie würden für ein Übungsgelände etwa die Hälfte der Fläche benötigen und durch bauliche Maßnahmen die Sicherheit anderer Nutzer garantieren. Eine erste Skizze liegt vor, die Untere Landschaftsbehörde hat schon grünes Licht gegeben. Nun müssen die Schützen konkrete Pläne liefern. Auch die SPD begrüßt die Entwicklungspläne für den Volkswald.

„Wir dürfen diese Fläche auf keinen Fall verschenken“

Benjamin Brenk ist quasi am Volkswald aufgewachsen. Der stellvertretende Bezirksbürgermeister betont: „Wir dürfen diese Fläche auf keinen Fall verschenken. Hier muss eine Nutzung her, am besten für Kinder und Jugendliche. Wenn das Jugendwerk der Awo einsteigen und dringend benötigte Jugendarbeit vor Ort leisten würde, wäre die alte Infrastruktur ideal. Warum nicht ein Grillplatz und spannende Outdoor-Aktivitäten? Ich begrüße die Pläne der Bogenschützen – eine sehr naturnahe Lösung. Die Anlage wäre den ganzen Tag bespielt und die soziale Kontrolle erhöht.“