essen-Kettwig. . Mit einem Jahr Verspätung soll im Oktober 2018 die Neugestaltung des Freiligrathplatzes und die Erneuerung der umliegenden Straßen beginnen.
Während die hitzige Diskussion um die künftige Gestaltung des Rathausplatzes nicht enden will, wird ein weiteres Platzproblem in Kettwig bald gelöst sein. Mit einjähriger Verzögerung soll im kommenden Oktober die Neugestaltung des Freiligrathplatzes und die Erneuerung der umliegenden Straßen beginnen.
Im März 2017 wurde das Projekt der Bezirksvertretung IX vorgestellt. Und damals waren sich Politik und Verwaltung einig und gaben den Plänen durchweg gute Noten. Vorausgegangen war eine intensive Zusammenarbeit mit einem Arbeitskreis, dem neben Vertretern der Verwaltung auch Mitglieder der Bezirksvertretung IX, des Heimatvereins Kettwig, der Interessengemeinschaft Kettin und ein Team des beauftragten Planungsbüros WBP angehörten.
Alle Details wurden damals diskutiert
Für die SPD-Fraktion in der BV hat Daniel Behmenburg an den Treffen teilgenommen: „Alle Details wurden damals diskutiert, und ich glaube, dass etwas ganz Tolles dabei herausgekommen ist.“
Maßnahmen, die Behmenburg besonders wichtig sind: Der Bürgersteig an der Hauptstraße – zwischen Ruhrstraße und Markett – wird verbreitert, die Fahrbahn schmaler. Und auf der anderen Straßenseite kann dann nicht mehr geparkt werden. „Das wird die unübersichtliche und gefährliche Ecke Wilhelmstraße/Hauptstraße entschärfen.“ Außerdem werde der Bussteig in der Corneliusstraße ebenerdig, und „gut ist auch die bewusste Trennung des Freiligrathplatzes in zwei Hälften – eine mit hoher Aufenthaltsqualität, die andere zum Parken. Die Stellplätze werden farblich deutlich abgesetzt sein“. Und es werde endlich einen „Bücherschrank“ in Kettwig geben – auf dem Freiligrathplatz.
Baubeginn sollte 2017 sein
Eigentlich sollte dann als nächster Schritt bereits im Mai oder Juni 2017 der Baubeschluss gefasst und noch im gleichen Jahr mit den Arbeiten begonnen werden. Warum der Zeitplan ordentlich durcheinander geriet, erklärt Stadtsprecherin Jasmin Trilling: „Der Baubeschluss wurde im November 2017 verabschiedet. Die Verzögerung ist im Wesentlichen auf den erheblichen und sehr zeitintensiven Abstimmungsbedarf – u.a. Detailplanung, Verkehrslenkung, Versorgungsträger wie Stadtwerke – zurückzuführen.“ Die Gesamtbauzeit werde nach derzeitiger Einschätzung rund zwölf Monate betragen, also im Oktober 2019 enden.
Bei der ersten Vorstellung der Planung gab Jonathan Knaup, Landschaftsarchitekt bei WBP, die Richtung vor: „Wir haben den Platz als Ganzes gedacht, und er wird komplett durchgepflastert.“ Will heißen: Der Platz wird als Ort der Begegnung dienen – eingerahmt durch Grünstrukturen und Sockelmauern soll so ein geschützter Raum entstehen. Geplant ist auch der Bau eines Brunnens in Form eines Wassertisches, der gleichzeitig auch ein Spielangebot für Kinder sein wird.
Altstadtsanierung wird abgeschlossen
Mit der gesamten, umfangreichen Maßnahme soll die im Jahr 1996 begonnene und 2006 weitergeführte Sanierung der Kettwiger Altstadt abgeschlossen werden.
Sie umfasst nicht nur die Erneuerung des Freiligrathplatzes, sondern auch der Schulstraße von Corneliusstraße bis Freiligrathplatz, der Corneliusstraße im Bereich von der Kirchfeldstraße bis zur Schulstraße und der Hauptstraße im Bereich von der Ruhrstraße bis zur Wilhelmstraße. Und besonders wichtig: Auch der völlig marode Bereich der Schulstraße – zwischen dem Platz und der Krummacherstraße – soll endlich erneuert werden. Dieses Teilstück ist derzeit kaum noch befahrbar. Tiefe Löcher machen den Teilabschnitt zu einer Buckelpiste.
Gesamtkosten von rund 1,2 Millionen Euro
Nach damaligem Planungsstand werden die Gesamtkosten rund 1,2 Millionen Euro betragen – man wird aber mittlerweile sicherlich mit einem höheren Betrag rechnen müssen. Die erforderlichen Mittel kommen aus verschiedenen Töpfen und sind im Haushaltsplan veranschlagt. Wie üblich, werden die Eigentümer an den Kosten beteiligt.
16 Stellplätze wird es auf dem umgestalteten Freiligrathplatz geben. Dazu kommen elf Parkmöglichkeiten am Rand.
Die Container erhalten einen anderen Standort, und die autofreie Mitte des Platzes wird viel Grün bieten. Die mächtige Platane, die dort steht, soll erhalten bleiben.
Die Pflanzung weiterer Bäume ist geplant.