Essen-Schuir. . Der Betrieb Will Garten- und Landschaftsbau in Schuir feierte jetzt sein Firmenjubiläum mit den Mitarbeitern. Ein Blick in die Familiengeschichte.
Im Hof am Schuirweg 32 ist es an diesem Tag mal gemütlich: Schirme und Stehtische dort, wo sonst große Landmaschinen rangieren, wo Pflastersteine und Pflanzen auf Anhänger geladen werden. Einige der Mitarbeiter und ehemaligen Mitarbeiter haben es sich sogar in Liegestühlen bequem gemacht. Zum 125-jährigen Bestehen hat das Gartenbauunternehmen Will sie eingeladen, zu feiern – und ein wenig Rückschau auf die Familiengeschichte zu halten.
„Mein Großvater Wilhelm hat den Betrieb gegründet“, erzählt Günter Will. Allerdings nicht in Schuir, sondern mitten in Werden. Am Heskämpchen stand das Haus, dahinter erstreckten sich die Gewächshäuser. „Damals hatte man ja noch keine großen Landmaschinen und Traktoren. Kunst und Handelsgärtnerei nannte sich das.“
Anlage von Wegen in Parkanlagen
Die Friedhofspflege gehörte dazu und Anfang des 20. Jahrhunderts wurden landschaftsgärtnerische Arbeiten, wie die Anlage von Wegen in Parkanlagen, in Werden-Land durchgeführt. „Im Krieg gab es dann Gurken statt Blumen.“
Sohn Hermann übernahm den Gartenbaubetrieb 1954 im Alter von 35 Jahren, „er hatte acht Geschwister und war der Jüngste“, erzählt Günter Will. Es gab neben der Friedhofsgärtnerei verschiedene Blumengeschäfte in Werden. „Auch Privatleute ließen sich von ihm den Garten gestalten.“ Ein Bereich, den Günter Will Mitte der 80er-Jahre weiter ausgebaut hat, als er in das Unternehmen einstieg.
„Dass ich den Familienbetrieb übernehme, war klar. Ich habe das ja von Klein auf mitbekommen und mit im Garten geholfen.“ Er absolvierte ein Studium, wurde Gartenbauingenieur. Günter Will stellte den Betrieb zunehmend um auf Garten- und Landschaftsbau. „Seit 1986 sind wir im Verband Garten- Landschafts- und Sportplatzbau NRW Mitglied eingetragen und bilden aus“, sagt der 68-Jährige.
Neues Domizil am Schuirweg
2001 wurde mehr Platz gebraucht „und am Heskämpchen war nur noch Wohnbebauung erwünscht“. Am Schuirweg fand der GaLa-Bau Will eine neue Heimat – und 2010 auch neue Eigentümer. Jan Grundmann, der seine Ausbildung 1998 noch bei Hermann Will absolviert hatte, übernahm mit seinem Kollegen Gregor Altmann das Familienunternehmen. Der Name ist geblieben, aber die Will Garten- und Landschaftsbau GmbH erweiterte sich zusehends. 1985 waren es gerade mal zwei Mitarbeiter, die Günter Will beschäftigte, 2010 schon 20. Heute arbeiten 25 Leute im Betrieb; es gibt sieben Auszubildende.
Die Umgestaltung und Pflege von Hausgärten und Großanlagen inklusive Planung, darauf liege das Hauptaugenmerk der Firma, sagt Jan Grundmann. Dafür braucht es einen Maschinenpark. „Dafür ist hier am Schuirweg viel Platz.“
>> Grabpflege gehört nicht mehr dazu
Gestorben wird immer. Doch: „Die Friedhofsgärtnerei ist im Laufe der Jahre immer mehr in den Hintergrund gerückt“, berichtet Jan Grundmann.
Immer weniger Menschen kümmern sich um Grabpflege oder geben sie in Auftrag; es gibt mehr Urnengräber. GaLa-Bau Will hat den Bereich vor zwei Jahren abgegeben.