essen-Kettwig. . Die Planungen laufen - für einen zweiten Kunstrasenplatz an der Ruhrtalstraße. Allerdings würde dort nicht Fußball, sondern Football gespielt.

Seit 35 Jahren stehen die Assindia Cardinals für erfolgreichen American Football in Essen. 550 Mitglieder hat der Verein mittlerweile, ein Regionalliga-Team, vier Jugendmannschaften, Flagfootballer und Cheerleader – und viel zu wenig Platz, um zu trainieren und die Ligaspiele auszutragen.

Wenn alles gut läuft, könnte der Verein allerdings bald eine neue Sportstätte finden. Der Umbau des unteren Platzes an der Ruhrtalstraße in Kettwig ist im Gespräch.

Neue Nachbarn für den FSV Kettwig

Und damit hätte der FSV Kettwig, der sich erst seit kurzem über einen eigenen Kunstrasenplatz freuen kann, einen prominenten Nachbarn. Gespräche zwischen Vereinsvertretern verliefen positiv.

Für den Cardinals-Präsidenten Wilfried Ziegler kann es nicht schnell genug gehen, denn „wir haben derzeit allein 220 Kinder und viel zu wenig Trainingsmöglichkeiten. Die jetzigen Zustände sind einfach nicht mehr tragbar.“

120 Sportler trainieren gleichzeitig in Stoppenberg

Er erzählt von einem ganz normalen Trainingstag: „Zum Beispiel montags laufen auf dem Platz Am Hallo 120 Spieler rum, jeweils 60 in einer Hälfte. Unter solchen Bedingungen ist eine solide Saisonvorbereitung einfach nicht möglich.“

Ausweichen könne man mit den Jugendteams und den Flagfootballern, den Fire Birds, auch auf die Bezirkssportanlage Bäuminghausstraße in Altenessen, „aber auch hier gibt es viele Nutzer und viel zu wenig freie Zeiten“.

Wilfried Ziegler leitet den Verein seit 16 Jahren

Seit 16 Jahren leitet Wilfried Ziegler den Verein. Der gelernte Banker ist derzeit freiberuflich in Sachen Immobilienfinanzierung unterwegs und kann sich so die Zeit gut einteilen – viele Stunden ist er dabei für seinen Verein im Einsatz. „Eine neue Sportstätte brauchen wir wirklich dringend. Die erste Mannschaft spielt in der Regionalliga West und hat eigentlich das Potenzial, um höher zu spielen. Aber wie immer im Sport, ist das ein finanzielles Problem. Das Team wird seine Heimspiele natürlich weiterhin im Sportpark Am Hallo austragen. Da kommen dann auch schon mal 2500 Zuschauer. Aber für die anderen Mannschaften brauchen wir eine Alternative. Und an Kettwig reizt uns besonders, dass wir die Anlage eigenverantwortlich nutzen können.“ Will heißen: Kein Platzwart macht um 21 Uhr das Licht aus, „da können wir auch noch mal ein paar Minuten länger duschen.“

Von montags bis freitags von 17 bis 21 Uhr würde auf dem Platz in Kettwig trainiert – „die Saison mit den Ligaspielen läuft von Mitte April bis Ende September“, sagt Wilfried Ziegler. Er ist optimistisch, dass es mit dem neuen Standort klappt: „Alles ist auf einem guten Weg, die Planungen laufen“.

Flutlichtanlage sanieren und Stehstufenanlage errichten

Und am vergangenen Dienstag hat sich in einem ersten Schritt der Ausschuss für die Sport- und Bäderbetriebe Essen mit dem Thema beschäftigt. In der Vorlage heißt es sinngemäß, dass der Ascheplatz zu einem für den Football linierten Kunstrasenplatz umgebaut werden soll.Weiter: Es sollen neue Umlaufwege geschaffen werden, die Drainage erneuert und neue Ballfangzäune errichtet, die Flutlichtanlage saniert und eine dreireihige Stehstufenanlage errichtet werden. Außerdem soll der Platz mit zwei entsprechenden Toren für American Football ausgestattet werden.

Auch das Parkplatzproblem gilt es zu lösen, denn „auch zu den Spielen unser Jugendteams kommen schon mal 300 Zuschauer“, sagt Wilfried Ziegler.

2016 wurden erste Gespräche über einen Kunstrasenplatz für die Assindia Cardinals geführt.

American Football boomt – „auch bundesweit und kontinuierlich seit Jahren“, weiß Wilfried Ziegler. „Das liegt auch daran, dass wir wirklich für jeden eine Position im Spiel finden – ob er klein und dick ist oder groß und schlaksig.“