Essen-Werden. . Beate Salomon-Bock übernimmt die Koordination der ehrenamtlichen Begleitergruppe von Annette Hohlweck-Müller. Ein Gespräch über ihre Aufgaben.
Die Amtsübergabe funktioniert sukzessive. Annette Hohlweck-Müller, die über zehn Jahre die ambulante ökumenische Hospizgruppe Werden hauptamtlich betreut hat, arbeitet derzeit ihre Nachfolgerin Beate Salomon-Bock ein. Ein paar Wochen werden sie noch gemeinsam im Büro, das sich in der stationären Hospizeinrichtung befindet, tätig sein.
„Es ist halt noch so einiges an Papierkram abzuwickeln“, sagt die bisherige Koordinatorin lächelnd. Wenngleich sie auch weiterhin für die Rufbereitschaft zur Verfügung steht und ihre Nachfolgerin bei Urlaub und Krankheit vertreten wird. 65 ist sie, der wohlverdiente Ruhestand ruft: „Ich werde endlich mal Luft holen und hoffentlich Zeit zum Reisen haben.“
104 Menschen wurden 2017 begleitet
Die Koordination der ambulanten ökumenischen Hospizgruppe versteht auch Beate Salomon-Bock (51) nicht als reine Verwaltungstätigkeit. Die Sterbebegleitung ist zwar schon jahrelang in der stationären Arbeit als Krankenschwester ihr Berufsalltag gewesen, „aber die psycho-soziale Beratung ist doch noch mal eine andere Komponente.“
104 Menschen, die lebensverkürzend erkrankt waren, wurden 2017 von der Hospizgruppe begleitet. „Wobei wir nicht nur für Werden, Fischlaken und Heidhausen zuständig sind, sondern auch schwerkranke Menschen in Kettwig betreuen“, erläutert Beate Salomon-Bock. Der erste Hausbesuch erfolgt durch die Koordinatorin. „Da schauen wir, welche Bedürfnisse in der Familie vorliegen und welche Betreuungsperson dafür passend ist.“ Gut 70 Prozent der begleitenden Tätigkeiten entfalle im Übrigen auf die Unterstützung der Angehörigen, „diesen schwierigen Weg mitzugehen“.
28 Ehrenamtler kümmern sich
Derzeit gibt es 28 Ehrenamtler (darunter nur vier Männer), die diese Aufgaben übernehmen. „Einige sind zum Teil schon mehr als 20 Jahre dabei“, berichtet Hedwig Reinhard vom Vorstand des Fördervereins, der mit seinen 322 Mitgliedern die ambulante wie die stationäre Hospizarbeit in Werden finanziell unterstützt. „Alle zwei Jahre bieten wir einen Vorbereitungskurs, um neue Ehrenamtler einzuweisen. Jeder Interessierte ist natürlich gern gesehen.“
Neben der organisatorischen Aufgabe übernimmt die neue Koordinatorin auch einen Gutteil beratender Funktion für die Angehörigen. Sie informiert beispielsweise über Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, bietet über das Palliativnetzwerk Ansprechpartner zu verschiedenen Themen an. Beate Salomon-Bock: „Ich denke, die ambulante Betreuung bietet ganz viel Entlastung – für die Patienten, aber auch für Angehörige. Insofern freue ich mich, helfen zu können.“
>> Die ambulante ökumenische Hospizgruppe
Die ehrenamtliche Gruppe ist offen für weitere engagierte Begleiter. Interessierte Ehrenamtler können mit Beate Salomon-Bock Kontakt aufnehmen. Sie koordiniert die Hospizgruppe.
Zu erreichen ist sie telefonisch unter 0201/320 350 24 sowie per Mail an ambulante-hospizgruppe@hospizarbeit-werden.de. Weitere Infos gibt es auf www.klinikenessensued.de.