Essen-Kettwig. . 100 Parkplätze sind ersatzlos weggefallen. Entspannung brächte eine mehrstöckige Parkpalette auf dem DB-Grundstück. Dazu gibt es Neuigkeiten.

Im Juni präsentierte CDU-Ratsherr Guntmar Kipphardt dem städtischen Bauausschuss seine Idee. Was wäre, wenn die Stadt das Gelände neben dem Bürgerzentrum Alter Bahnhof Kettwig von der Deutschen Bahn kaufen und dort eine Parkpalette bauen würde?

Durch die Fertigstellung der beiden Flüchtlingsunterkünfte an der Ruhrtalstraße waren im vergangenen Jahr rund 100 Parkplätze ersatzlos weggefallen – eine gelinde gesagt schwierige Situation für Pendler, für Gäste des Restaurants Pamis und auch für die Besucher der zahlreichen Kulturveranstaltungen im Alten Bahnhof. Denn ihnen kann die IG Bahnhof gerade mal 32 Plätze in direkter Nähe des Gebäudes zur Verfügung stellen.

Leute parken entlang der Ruhrtalstraße

Die Nachfrage bei der Stadt ergab jetzt, dass „die Gespräche laufen. Und Ende nächster Woche können wir mehr sagen“, sagt Pressereferentin Hannah Hettinger.

Wolfgang Lettow, Vorsitzender der IG Bahnhof, weiß „wie groß der Parkdruck hier wirklich ist. Wenn wir ein volles Haus haben, parken die Leute bis runter zum Sportplatz an der Ruhrtalstraße und in der anderen Richtung bis zur Straße An der Seilerei.“

Drei verschiedene Tochtergesellschaften

Das 3000 Quadratmeter große Gelände ist im Besitz der Deutschen Bahn – allerdings sind drei verschiedene Tochtergesellschaften daran beteiligt. „Was die Sache natürlich nicht einfach macht“, sagt Wolfgang Lettow. „Aber ich weiß, dass die DB das Grundstück abgeben würde.“

Derzeit ist die Fläche ein Schotterparkplatz, ohne eingezeichnete Buchten. Und wenn es mal einige Tage am Stück geregnet hat, entstehen regelrechte kleine Seen. „Die IG Bahnhof wollte schon eine Sanierung des Untergrundes finanzieren, aber da kam dann die Idee mit der Parkpalette auf.“

Pendler nutzen derzeit lieber das Auto

Für Guntmar Kipphardt wäre das der Königsweg, denn „hier werden dringend wohl mindestens zwei Parkebenen gebraucht. Und wenn man eine Modulbauweise wählt, könnte im Bedarfsfall noch mit einer weiteren Ebene aufgestockt werden.“

Viele Pendler hätten ihn auf dieses Thema angesprochen. Sie seien durch die desolate Situation abgeschreckt und würden lieber mit dem eigenen Auto fahren. „Dabei wollen wir eigentlich mehr Menschen auf die Schiene bringen.“

Ob die Stadt die Kosten für ein Parkhaus allerdings tragen will, ist mehr als fraglich. Wolfgang Lettow geht davon aus, „dass ein Investor gesucht wird.“ Und dann werde die Fläche sicherlich bewirtschaftet. „Hier konnte jahrelang kostenfrei geparkt werden – eine völlig veränderte Situation wird wohl nicht für Begeisterung sorgen.“