Essen-Heidhausen. . Es gab gleich zwei Anlässe, um zu feiern: In Werden wurde die Erweiterung des Skulpturenparks gefeiert und die Eröffnung des Historischen Pfades.

Dietmar Rudert vom Bürger- und Heimatverein sparte nicht mit Lob. Der Historische Pfad umrunde Werden im Grünen, biete spannende Ein- und Ausblicke. Er spüre dem Weg der seit 1720 traditionellen Flurprozession nach, die insgesamt 17 Stationen seien zu Fuß, per Rad oder im Pkw erlebbar. Der absolute Höhepunkt des Rundweges befinde sich hier am Schwarzen.

Der Historische Pfad und die vier Holzskulpturen des Fischlaker Bildhauers Roger Löcherbach wurden am Sonntag eingeweiht.

Keimzellen der Honnschaften waren Bauernhöfe

Hippe und Ferkel, Päd und Kuh blicken jeweils in Richtung ihrer Honnschaften Hamm und Fischlaken, Holsterhausen und Heidhausen. Einst gab es im Großraum Werden elf dieser kleinen Verwaltungseinheiten, Keimzellen waren uralte Bauernhöfe, noch heute sind viele erhalten. Die alte Gemeinden, die ins Vergessen gerutschten „Bergvölker“, sie sind wieder in den Fokus gerückt.

Das Interesse an „früher“ erfasst immer mehr Bürger – rund 300 waren zur Feierstunde gekommen. Dort, direkt gegenüber der Jonakirche, stehen nun die vier Holzfiguren. Das gute Wetter tat ein Übriges, das Feierbier lief gut gekühlt und frisch gezapft ins Glas. Bezirksbürgermeister Michael Bonmann belohnte sich mit einem kräftigen Schluck, war er doch mit seiner Frau Susanne den Weg von Bredeney herbei geradelt: „Vor Kurzem haben wir den Baldeneysteig erklommen, nun folgt dieser mit seinen 13,5 Kilometern Länge und etlichen Höhenmetern durchaus anspruchsvolle Pfad. Werden-Land wird immer mehr zu einem Wanderparadies.“

Die Idee zum Pfad kam bei der Einweihung der Tafel an der ehemaligen Coelestinschule ganz oben in Heidhausen. Bonmann: „Damals kam mir etwas flapsig über die Lippen, einen Zuschuss gäbe es nur für einen kompletten Pfad. Das fiel bei Frau Kahmann auf fruchtbaren Boden und hat sie nicht ruhen lassen.“

Hannelore Kahmann nahm auf ihre beharrliche Art den Ball auf, engagierte sich und konnte nun still den Erfolg genießen. Der Anschub-Finanzierung durch die Bezirksvertretung in Höhe von jeweils 3000 Euro für Pfad und Tiergruppe schlossen sich Sponsoren an. Die vier als Symbole gewählten Tiere entspringen der neben dem Ackerbau hier wichtigen Viehzucht. Ein vom auf Gut Barkhoven geborenen Seismologen Ludger Mintrop gestifteter Schützen-Orden zeigt Kuh, Pferd, Schwein und Ziege. Dieser Orden wurde in Gold Königs- und Kaiserpaaren, in Silber verdienten Bürgern, wie dem ehemaligen Bezirksbürgermeister Hanslothar Kranz, verliehen.

Der Rundgang durch die vier Honnschaften verbindet auf einzigartige Weise Historie und Moderne. An jeder Tafel ist ein QR-Code angebracht, der zu Hintergrundinformationen ins Internet leitet.

Zukunft von Fischlaken und Heidhausen begleiten

Auch Bezirksbürgermeister Bonmann schlug den Bogen von der Geschichte ins Heute: „Wir von der BV müssen uns da kritisch hinterfragen. Zuletzt haben wir uns gestalterisch nur noch mit Kettwig und Werden befasst. Fischlaken und Heidhausen kamen bei Bebauungsplänen und Flüchtlingsbelegung vor. Daher begrüße ich den Vorstoß meiner jungen CDU-Kollegen, intensiv über die Infrastruktur wie fehlende Aufenthalts- und Einkaufsmöglichkeiten nachzudenken. Die BV wird die Diskussion über die Zukunft von Fischlaken und Heidhausen begleiten.“