Essen-Werden. . Im Zuge des Verkehrskonzepts Werden muss das Kunstwerk „Wind bewegt“ von Ilse Straeter versetzt werden. Eine Jury hat zwei Standorte geprüft.
Auf eine rege Diskussion hofft Ilse Straeter, Künstlerin, Grafikerin und Essener Stadtmalerin, in der Sitzung der Bezirksvertretung IX Ende September. Denn es geht um ihre Skulptur „Wind bewegt“, die als Local-Hero-Projekt 2010 in Werden installiert wurde.
Das Kunstwerk steht an der Einmündung Laupendahler Landstraße – und muss im Zuge des neuen Werdener Verkehrskonzepts umgesetzt werden. Über das Wohin gibt es unterschiedliche Ansichten.
Künstlerin sieht Installation als „Tor nach Werden“
Wer nicht im Bilde ist: Es handelt sich um die fünfteilige Skulptur mit den lebensgroßen Tänzerinnen und Tänzern aus Edelstahl, die sich im Wind drehen können. Ihr Platz ist seit dem Kulturhauptstadtjahr 2010 an der Einmündung der Laupendahler Landstraße – in Sichtweite der Folkwang Universität der Künste.
An der Ruhrbrücke soll die Installation nach dem Willen der Essener Künstlerin auch gerne bleiben – allerdings dann vorgelagert auf der Verkehrsinsel. Dort wäre sie ebenso wie die Skulptur „Musica und Herold“ von Roger Löcherbach am Eingang Werdens von Velbert aus ebenfalls ein Zeichen für das „Tor nach Werden“. Ilse Straeter: „Die Skulptur wird von allen Verkehrsteilnehmern aus allen Richtungen wahrgenommen.“
Stadt favorisiert anderen Standort
Ein weiterer wichtiger Punkt für die Künstlerin: Die Sichtachse zur Folkwang Universität wäre außerdem nach wie vor gegeben. Ihre Figuren, so Straeter, bezögen sich ja unmittelbar auf das Tanzstück „Le Jardin des Souvenirs“ von Malou Airaudu, einer Folkwang-Professorin und früheren Solistin bei Pina Bausch.
Die Verkehrsinsel (in der Grafik Standort 2) wird jedoch vom Amt für Straßen und Verkehr der Stadt Essen nicht favorisiert. Das Amt folgt der Jury für Kunst im öffentlichen Raum, die zusammen mit der Künstlerin und Vertretern des Amtes für Straßen und Verkehr die Situation in Werden in Augenschein genommen hat.
Jury befürchtet Blendwirkung
Argumentiert wird von der Jury mit der an diesem Ort fehlenden Wahrnehmbarkeit des Kunstwerkes durch die Zielgruppe. Diese bestehe hier vornehmlich aus Teilnehmern des fließenden Verkehrs. Zusätzlich gebe es eine für Verkehr bei Sonne gefährdende Blendwirkung durch das Material.
Die Stadt empfiehlt den Kommunalpolitikern der Bezirksvertretung einen anderen Standort (in der Grafik Standort 1). Er liegt parallel der Laupendahler Landstraße. Nach Ansicht der Jury biete dieser Standort dem filigranen Kunstwerk gute Möglichkeiten der Wahrnehmung, da sich dann der in diesem Bereich ruhende Verkehr, sprich Parkplatz, hinter der Skulpturengruppe befinden wird. Zudem könne auf dieser Fläche vor dem Hintergrund der Werdener Silhouette die Figurenkonstellation frei gewählt werden.
Ilse Straeter ist gespannt, wie sich die Bezirksvertreter entscheiden werden. „Ich hoffe, es wird fleißig diskutiert und nicht einfach der Vorschlag der Jury abgenickt.“