ESSEN-Fischlaken. . Die Werdenerin Mechthild Hahn ist Hundebesitzerin und wünscht sich an Spazierwegen die Möglichkeit, Hinterlassenschaften der Vierbeiner zu entsorgen.
Mechthild Hahn ist Hundebesitzerin und macht ihrem Ärger Luft. Ungerecht findet sie es, wenn Bürger „alle Hundebesitzer über einen Kamm scheren“. Sie hält es für den Ruf aller Hundefreunde aber auch wenig förderlich, wenn sich Hundehalter einen „Dreck um die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner kümmern“.
Ausnahmen in Werden sind das Löwental und die Brehminsel
Hauptsächlich kritisiert sie jedoch die Stadt Essen. „Gerade an beliebten und oft genutzten Wegen fehlen Spenderboxen für Hundekottüten und die dazugehörigen Entsorgungsbehälter“. Werdener Ausnahmen seien da das Löwental und die Brehminsel.
Fakt ist: Jeder Hundebesitzer ist für die Beseitigung der „Hinterlassenschaften“ selber zuständig. So lautet die kommunale Regelung. Wer sich nicht daran hält, zahlt 50 Euro für das „Köttelknöllchen“.
Kleine Gegenleistung für die Hundesteuer
Und Mechthild Hahn erwartet eine „kleine Gegenleistung“ für die jährlich zu zahlende Hundesteuer von 156 Euro – 21 000 registrierte Hunde leben in Essen. Da wäre die Aufstellung von so genannten Dog Stations – eine Kombination von Abfallbehälter und Tütenspender – eine gute Möglichkeit.
Die Werdenerin führt jeden Morgen die schwarz-weiße „Mia“, sechs Jahre alt, und den braunen Gasthund „Fini“ aus. Sie passieren die Pferdestallungen und das Reitgelände bei Bauer Viehausen, gelangen über die Zimmermannstraße und den Schmalsteig zum „Hohen Kreuz“, biegen in die Fischlaker Höfe, lassen die Bauernhöfe Dornebeck und Hüsgen seitwärts liegen. Auf dem Weg dorthin begegnet man unausweichlich „Tretminen“. Und was macht Frauchen, während die Hunde durch die Gegend tollen? „Ich sammle unterwegs reichlich eigene Hundstrümmerl und stecke sie in die Tüte.“ Die Kotbeutel kaufe sie im Tierfuttergeschäft. „Aber wohin mit dem Unrat,“ fragt sie sich? Als sie die Situation schildert, wird ihr Ton lauter, die Stimme energischer. „Die Papierkörbe am Wege bleiben den Wanderern und Spaziergängern vorbehalten, aus begreiflichen Gründen sind sie für Hundekot wohl kaum geeignet“, sagt sie.
Auch auf dem Rundweg im Hespertal
Wie geht es weiter, wenn keine Dog Station verfügbar ist? „Mir bleibt wohl oder übel nichts anderes übrig, als den Hundekot über eineinhalb Stunden in meiner Jackentasche herumzutragen; zu Hause entsorge ich ihn in der Mülltonne... Wohlgeruch und Wohlgefühl sind das wahrlich nicht.“
Das sei täglich so – auch auf dem Rundweg im Hespertal nahe der ehemaligen Zeche Pörtingsiepen, wo die gleiche missliche Situation vorzufinden sei. Mechthild Hahn: „Wir haben jahrelang in München gelebt, da hat es so etwas nicht gegeben – auf jeden Kilometer kamen da vier Hundetoiletten.“
Hundehaufen sorgen überall für Stunk
Sie ist mit ihrer Kritik nicht alleine. Ulrike Günther, die für Tochter Martina den Hund „Izzy“ Gassi führt: „Auch in Berlin ist das überhaupt kein Problem. Beutel und Behälter können unentgeltlich benutzt werden. So was wie hier, habe ich noch nicht erlebt.“
Hundehaufen sorgen überall für Stunk. Ein 49-jähriger Hundebesitzer aus Fischlaken fühlt sich oftmals unbehaglich. Wenn sein Hund „Neo“ sein Geschäft erledigt hat, wird der Besitzer immer wieder von anderen Spaziergängern angeraunzt. „Das machen sie doch wohl sofort weg“ gehört noch zu den freundlicheren Ansprachen.
Auch Mechthild Hahn weiß, dass die Kritik an Hundehaufen auf Gehwegen und in Vorgärten berechtigt ist. Auf Spielplätzen und frisch eingesäten Feldern sind sie sogar gesundheitsschädlich. Doch wohin damit? Das fragt sich die Werdener Hundebesitzerin .