Essen-Werden. . Die zehnte Fête de la Musique lockte zum Verweilen in die Werdener Altstadt. Es gab eine große Vielfalt an Bands und Ensembles. Ein Streifzug.
Die junge Mutter ist begeistert. Eigentlich war geplant, ein leckeres Eis zu schlecken, die Kleine spielt im Brunnen. Den Sommeranfang genießen. Werdens Altstadt präsentiert sich im strahlenden Sonnenschein. Doch diesmal ist auch noch Musik drin. Aus den Boxen krachen aktuelle Hits, von Kindermund geschmettert.
Carsten Linck huscht vorbei, verteilt Flyer. Der Geschäftsführer des Bürgermeisterhauses strahlt, bestaunt die große Zahl der Zuhörer. Die junge Mutter liest kurz durch, stutzt und frohlockt: „Das machen die jedes Jahr. Toll!“ Ja, zum zehnten Mal findet dieses charmante Musikfest schon in Werden statt. Ohne Gewinnabsichten, alle Musiker verzichten auf ein Honorar. Dafür aber mit ungebremster Spielfreude.
Jeder kann mitmachen
Jack Lang, in den 80ern Kulturminister Frankreichs, machte sich stark für die Fête de la Musique. Die Idee ist so simpel wie bestechend: Jeder kann mitmachen, egal ob Amateur oder Profi. Musikalische Vielfalt wird gefeiert.
Die Band des JuBB heizt das Publikum schon mal vor, dann entern die Ludgerusschüler die improvisierte Bühne vor dem plätschernden Nass. Die Big Band der Ludgerus-Schule dreht erst einmal den Lautstärkeregler auf. Hits wie „Sweet home Alabama“ oder „We will rock you“ gehen so richtig ab.
Markus Boegershausen hat mit seinen Schützlingen ein ambitioniertes Programm zusammengestellt, auch besetzungstechnisch einiges gewagt. So wechseln sich an den fünf Schlagzeugen die Drummer fliegend ab, denn bei so viel Engagement und Herzblut mochte Boegershausen nun partout nicht selektieren: „Wenn so viele Kinder mitmachen möchten, dann machen halt so viele mit.“
Mediterranes Flair mit der Gitarrenklasse
Schulleiterin Lis Vincenz schwoft mit, erfreut sich an diesen ersten musikalischen Schritten: „Die Band-AG ist einfach klasse. Die Proberäume befinden sich neben meinem Büro, da bekomme ich alles live mit.“
Doch nicht nur hier, überall sprudeln musikalische Perlen. In der Grafenstraße präsentiert Thomas Hanz das große Können seiner Gitarrenklasse. Es ist heiß, improvisierte Sitzgelegenheiten werden in den Schatten gerückt. Hanz greift selbst zur Gitarre, sein Stück „Luna y mar“ passt zum mediterranen Flair.
Harfen spielen auf, die Senioren singen mit
Nur ein paar Schritte weiter in der Seniorenwohnanlage Stiftung St. Ludgeri schweben zarte Klänge durch den Raum. Die Veeh-Harfen spielen auf, die Senioren singen lauthals mit: „Hoch auf dem gelben Wagen.“ Ensembleleiterin Gabriele Hellwig ist begeistert: „Schön, dass sie so textsicher mitgesungen haben.“
Draußen singt die Band der Hecker-Schule „Au Revoir“. Ist schon Ende? Von wegen, der Abend nimmt Fahrt auf: In der Luciuskirche singt der Chor Cantaré vom Volkslied über Klassik bis zum Madrigal. Im Bürgermeisterhaus gibt es Jazzsongs und dann klingt dieser musikalische Tag mit französischen Chansons gut gelaunt aus.