Essen-Werden. . Ludwig Kleebolte lernte den Künstler kennen und schätzen. Am 24. und 25. Juni zeigt er rund 70 Arbeiten des Bulgaren im Bürgermeisterhaus Werden.

Beinahe die halbe Welt erfuhr 1995 von der „Verhüllung des Reichstages“ durch Christo und Jeanne-Claude. Mit diesem außergewöhnlichen Projekt im öffentlichen Raum gelang dem Künstlerehepaar sein wohl größter Coup.

Direkt vor Ort und in gewisser Weise auch an der Aktion beteiligt, war damals der Werdener Ludwig Kleebolte, der zu dieser Zeit gemeinsam mit seinem Geschäftspartner das Vertriebsrecht für die Postkarten und Prints des verhüllten Reichstages erhielt.

Freundschaftliche Begegnungen

Über diesen Wege lernte Galerist Ludwig Kleebolte den Künstler Christo auch persönlich kennen und vor allem sehr schätzen. Er folgte Christo unter anderem zur Großaktion „The Gates“ im New Yorker Central Park, zu den „Wrapped Trees“ in Basel oder zum Projekt „Floating Piers“ am Iseosee in Norditalien. Es sei nicht einfach ein Künstler-Galerist-Verhältnis: „Die Begegnungen mit Christo sind auch immer ein bisschen freundschaftlich“, sagt Kleebolte.

Weil er Christo persönlich kennt und ein großer Bewunderer seiner Kunst ist, wird sich am 24. und 25. Juni ein Herzenswunsch für den Galeristen erfüllen -- und gleichzeitig gibt es im Bürgermeisterhaus Werden eine kleine Sensation: eine Ausstellung mit Unikaten, handsignierten Kunstdrucken, Collagen, Sammelbüchern und Grafiken von Christo und der 2009 verstorbenen Jeanne-Claude sowie mit Werken des Fotografen Wolfgang Volz, der Christos Kunstwerke seit 1972 dokumentiert.

Zweite Ausstellung im Bürgermeisterhaus

Es ist bereits die zweite Ausstellung, die Kleebolte im Bürgermeisterhaus auf die Beine stellt. Im vergangenen Jahr brachte er Werke von Markus Lüpertz und Heinz Mack in die Räumlichkeiten an der Heckstraße 105.

„Ich freue mich auf diese weitere, wirklich besondere, Zusammenarbeit mit Ludwig Kleebolte und darauf, den Menschen im Stadtteil große Kunst und exquisite Werke direkt vor Ort präsentieren zu können“, sagt Carsten Linck, Chef des Bürgermeisterhauses.

70 Arbeiten sind zu bestaunen

Insgesamt werden etwa 70 Arbeiten für zwei Tage in das Haus einziehen und kostenlos für die Besucher zu bestaunen sein.

Wie sich eine derartige, bemerkenswerte Ausstellung im Kulturwohnzimmer der Ruhrmetropole realisieren lässt? In erster Linie dank der guten Kontakte, die sich Kleebolte in den fast 30 Jahren als Kunstliebhaber und Galerist aufgebaut hat. Bei den Ausstellungsstücken handelt es sich zum Teil um Werke von Sammlern oder von Kollegen aus aller Welt, um Leihgaben einiger Museen oder eben auch aus dem Eigenbestand von Kleebolte.

>> Öffnungszeiten der Ausstellung

Am Samstag, 24. Juni, ist die Christo-Ausstellung im Bürgermeisterhaus an der Heckstraße von 17 bis 21 Uhr geöffnet und am Sonntag, 25. Juni, von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.