ESSEN-Kettwig. . Alexandra Schenk ist Direktorin von Schlosshotel Hugenpoet in Essen-Kettwig – wir haben mit ihr über ihren Beruf und das ehrwürdige Haus gesprochen.

Ziemlich früh am Morgen klingelt bei Alexandra Schenk der Wecker. Die 34-Jährige lebt in Heidhausen und beginnt den Tag gern mit einer Laufrunde. Und zwischen acht und neun Uhr ist sie dann an ihrem Arbeitsplatz. Seit November 2016 leitet sie als Direktorin das Schlosshotel Hugenpoet. „Erst gehe ich durch die Büros, kümmere mich dann um die persönlichen Begrüßungsbriefe für die neuen Gäste und checke meinen Terminkalender. Und ich weiß schon zu diesem Zeitpunkt, dass kein Tag so vergeht, wie man ihn morgens plant...“

Kein Problem für Alexandra Schenk. Gastronomie und Hotellerie sind ihr bestens vertraut – und das Kettwiger Wasserschloss allemal. Seit 2007 arbeitet sie dort. Zuletzt als stellvertretende Direktorin und F&B-Managerin. Dass Hausherr Maximillian Freiherr von Fürstenberg sie zur Direktorin ernannte, „war das Ergebnis eines gemeinsamen Prozesses. Er hat mir Zeit gegeben und dafür bin ich dankbar“. Der Baron habe eine enge Beziehung zum Schlosshotel und zu den Mitarbeitern, „die für unser Haus besonders wichtig sind. Eine dermaßen herzliche Atmosphäre kenne ich aus anderen Häusern nicht“.

Ein Haus mit einer langen Geschichte

Für Alexandra Schenk ist es etwas Besonderes, in einem Haus mit einer langen Geschichte zu arbeiten. „Es ist natürlich eine alte Immobilie, mit allen Vor- und Nachteilen. Wir werden nie topmodern sein, aber dieses Ambiente ist genau das, was gefällt.“

Im Münsterland ist Alexandra Schenk geboren und aufgewachsen. Hotelfachfrau hat sie gelernt, in der Schweiz und Österreich gearbeitet, eine Station war Koblenz, dann das Ruhrgebiet. Parallel hat sie BWL studiert. Ist sie ehrgeizig? „Ja, aber es ist ein gesunder Ehrgeiz – und nicht um jeden Preis.“

Bis zu 600 Veranstaltungen finden pro Jahr statt

Es läuft, auf dem Schloss. Gut besucht sind die Restaurants Laurushaus und Hugenpöttchen. Dort haben Küchenchefin Erika Bergheim und ihr Team das Sagen. 36 Zimmer und Suiten gibt es – und acht Veranstaltungsräume. „Die sind fast täglich gebucht. Bis zu 600 Veranstaltungen führen wir pro Jahr durch“, sagt Alexandra Schenk.

„Wenn man von der August-Thyssen-Straße abbiegt und durch den Torbogen zum Schloss fährt, ist man in einer anderen Welt.“ Das sagen viele Gäste, weiß Alexandra Schenk. „Das Haus ist architektonisch und durch die Lage eine Perle. Und da wir immer mit der Zeit gehen, sind wir ein Teil der positiven Entwicklung des Ruhrgebiets. Ich wünsche mir, dass das Haus noch lange so besteht, wie es jetzt ist“, sagt die Hoteldirektorin.

Der Brandschutz war vor Jahren ein großes Thema

Dabei gibt es bei so einem ehrwürdigen Gemäuer ständig etwas zu renovieren. Vor Jahren war der Brandschutz ein großes Thema, viel Geld musste investiert werden. „Jetzt ist alles so gut und sicher, dass der Baron einmal meinte, wenn es oben brennt, könne man unten noch in Ruhe ein Fünf-Gänge-Menü aufessen“, sagt die Direktorin und lächelt.

Meist ist ihr Tag auf dem Schloss um 19 Uhr beendet, manchmal wird es auch 21 Uhr. Ihre Position lässt wenig Raum für Freizeit. Und wenn dann doch mal eine Auszeit ansteht, geht sie „gern und gut in netter Atmosphäre essen“. Und der Urlaub führt sie in die Berge. Hoch hinaus, mit einem weiten Blick. Auch in die Zukunft von Hugenpoet. Denn Pläne hat sie viele.