Essen-Kettwig. . Der Freiligrathplatz liegt in direkter Nähe der Kettwiger Altstadt. Die Stadt Essen legt jetzt die Pläne zur Umgestaltung vor. Der Politik gefällt’s.

Selten waren sich Politik und Verwaltung so einig: Für die Pläne zur Neugestaltung des Freiligrathplatzes gibt es durchweg gute Noten. Die Fläche in direkter Nähe zur Altstadt wird künftig zu einem großen und weitgehend autofreien Bereich ausgebaut. Ein Treffpunkt für die Bürger mit viel Grün und einem Wasserspiel soll es werden. Und – da ist den Planern ein Kunststück gelungen – die dringend benötigten Parkplätze bleiben erhalten.

Die Kosten betragen 1,124 Millionen Euro, an den Kosten für die Erneuerungsmaßnahmen werden laut Kommunalabgabegesetz auch die Hauseigentümer beteiligt.

Fragen bei Bürgeranhörung blieben aus

Im Anschluss an die Vorstellung der Pläne hatte die Bezirksvertretung eine Bürgeranhörung angesetzt. Bürger waren da – Fragen blieben aus. Bezirksbürgermeister Michael Bonmann: „Ich versuche das als positives Votum zu deuten.“

Für das Amt für Straßen und Verkehr hatten die Landschaftsarchitekten des Bochumer Unternehmens WBP die Planung des Projektes übernommen. Jonathan Knaup: „Wir haben den Platz als Ganzes gedacht, und er wird komplett durchgepflastert. Wichtig war uns, dass die Platane erhalten bleibt.“

Maximal darf Schrittgeschwindigkeit gefahren werden

Der Bereich wird verkehrsberuhigt, mit Spielstraßenschildern gekennzeichnet, und an jeder Einfahrt wird es Schwellen geben, um Pkw abzubremsen. Dirk Langner vom Amt für Straßen und Verkehr: „Maximal darf Schrittgeschwindigkeit gefahren werden – das sind sieben Kilometer pro Stunde.“ 16 Stellplätze gibt es auf dem Platz, elf Parkmöglichkeiten am Rand. Die autofreie Platzmitte wird viel Grün bieten und Sitzmöglichkeiten mit Rücken- und Armlehnen. Für den Containerstandort wird nach einer Alternative gesucht.

Die Schulstraße im Bereich der Feuerwehr und zwischen Freiligrathplatz und Krummacherstraße erhält Asphaltbelag. Genau wie die Corneliusstraße vor der Kita. Jonathan Knaup: „Das Altstadtpflaster hält der Belastung durch Busse nicht stand.“

Sichtmauer statt Treppenanlage

Letzter Punkt der Sanierungsmaßnahme: Die Schnittstelle Hauptstraße/Ruhrstraße im Bereich „Haus im Engel“ wird angepasst. In diesem Bereich der Ruhrstraße wird die Fahrbahn verengt, der Gehweg auf einer Seite verbreitert. Außerdem: Die Treppenanlage vor der Buchhandlung Folgner und die Waschbetonblöcke vor dem Markett/Rewe Lenk werden abgebaut und beides durch Sichtmauern ersetzt.

Der Zeitplan: Nach dem positiven Votum der Bezirksvertretung soll im Mai oder Juni der Baubeschluss fallen. Dann folgt die Ausschreibung. Mit dem Beginn der Arbeiten ist noch 2017 zu rechnen.

Baubeginn noch in diesem Jahr

Bezirksbürgermeister Michael Bonmann: „Ich glaube, dass mit dieser Maßnahme in Kettwig ein Schatz gehoben wird. Hier entsteht etwas Gutes. Und schön ist auch, dass man gelernt hat und dass Asphalt den Vorrang vor Pflastersteinen bekommen wird.“