Essen-Werden. . Auf zwei neuen Linien sollen ab 2020 kleine Fahrzeuge im 20-Minuten-Takt fahren. Andere Busse fahren direktere Wege. Rat entscheidet im Sommer.
Die Fortschreibung des Essener Nahverkehrsplans wird auch auf den Buslinien in Werden, Fischlaken und Heidhausen mittelfristig für Veränderungen sorgen. Bis 2020, so der Plan von Stadtverwaltung und Essener Verkehrs AG (Evag) soll ein „attraktives Ortsbussystem zur Abwicklung des Binnenverkehrs“ beitragen. Die Mitglieder der für Werden, Kettwig und Bredeney zuständigen Bezirksvertretung (BV IX) gaben mehrheitlich grünes Licht. Wenn im August der Rat zustimmt, kann europaweit ausgeschrieben werden. Daniel Behmenburg, SPD-Fraktionschef in der BV: „Das muss jetzt festgezurrt werden.“
Mini-Busse bieten Platz für 28 Fahrgäste
Die sicherlich größte Veränderung würde der stadtweit bislang einmalige Einsatz von Ortsbussen mit sich bringen. Die Evag plant, neue Mini-Busse mit Platz für 28 Fahrgäste anzuschaffen und auf den dann neuen Ringlinien 182 und 192 in Werden, Fischlaken und Heidhausen einzusetzen: im 20-Minuten-Takt und mit weiteren Haltestellen zwischen Werdener Markt, Grüner Harfe, Heidhauser Platz, Am Schwarzen und Heskämpchen. Behmenburg: „Die neue Taktung hätte zudem den Charme, dass Benutzer einen besseren Anschluss zur S6 am Bahnhof Werden und von dort nach Essen oder Düsseldorf und Köln hätten. Vielleicht wäre das ja auch ein Modell für andere Stadtteile.“
Während es die Linie 190 fortan nicht mehr geben würde, würde die Linie 180, die bislang in Werden endet, in Zukunft bis zum Bahnhof Kettwig fahren. Und das auf dem direkten Weg über die B224 (Heidhauser-, Velberter und Brückstraße). „Weitaus attraktiver“, so Behmenburg, selbst ein eingefleischter Bus- und Bahnfahrer. „Man spart sich den Schlenker über Fischlaken und damit letztlich auch viel Zeit.“ Wie die Evag mit den Haltepunkten an der Papiermühle und speziell an der Ruhrlandklinik umgeht, ist dabei noch nicht geklärt.
Buslinie 180 fährt direkt von Burgaltendorf bis Kettwig
Die neue Linie 180 würde dann von Burgaltendorf über Kupferdreh, Heidhausen (Am Schwarzen), Werdener Markt und Werden S-Bahnhof bis nach Kettwig fahren – und zurück natürlich auch. Für den Schnellbus ändert sich nichts, der SB 15 fährt auch in Zukunft und wie gewohnt vom S-Bahnhof Werden bis nach Velbert. Und auch die Linie 169 bleibt von den Plänen fast unberührt. Bis auf zwei kleine Einschränkungen: Sonntags fährt die 169 nur noch im 30-Minuten-Takt statt wie jetzt alle 15 Minuten. Und samstags dann nur noch zwischen 11 und 18 Uhr. „Wir in der Bezirksvertretung IX haben das Ortsbussystem ins Spiel gebracht und sind parteiübergreifend sicher, dass es die Linien unterm Strich deutlich attraktiver macht“, setzt Behmenburg große Hoffnungen in die Pläne. Eine Frage aber konnte bislang noch nicht geklärt werden. Wie wird in Zukunft mit der Kellerstraße in Heidhausen verfahren? Laut Evag ist eine Anbindung schwierig und würde vieles andere „durcheinander würfeln“, laut BV aber ist dort das letzte Wort aber noch lange nicht gesprochen.