Essen-Kettwig. . Der freche Slogan „Kettwig, weil es viel schöner ist“ soll zusammen mit dem Logo mehr Touristen in die Gartenstadt locken. Wie das funktioniert.
Düsseldorf und Köln haben eine, Berlin und New York sowieso, aber selbst die Essener Stadtteile Rüttenscheid und Werden sind durch sie zu einem erkennbaren Begriff geworden. Die Rede ist von einer Dachmarke.
Der Begriff kommt aus dem Marketing und meint ein Logo, das einen besonders hohen Wiedererkennungswert hat und sich durch eine große Akzeptanz in einer Zielgruppe auszeichnet. Eine solche Dachmarke soll Kettwig nun bekommen, um die touristischen Angebote in der Gartenstadt bekannter zu machen und Angebote unter einem Leitbild zu bündeln.
Gründung eines Tourismus-Netzwerks
Dazu hat sich am 1. Februar ein Tourismus-Netzwerk gegründet – bestehend aus Heimat- und Verkehrsverein, Hotel- und Gastronomiebetrieben, Kett In, IG Alter Bahnhof, Bauverein, Weiße Flotte und Sparkasse Kettwig. Zusammen mit den ortsansässigen Kommunikationsagenturen Nordis und 2plus2 wurde ein Konzept entwickelt, um das Stadtteil-Marketing voran zu bringen.
„Kettwig, weil es viel schöner ist“ lautet die Botschaft unter dem Logo, das die ev. Kirche sowie ein Fachwerkhaus umgeben von Natur und Ruhr darstellt. „Das ist ein bisschen frech, provoziert mit einem Augenzwinkern“, sagt Peter Marx von der Agentur Nordis. Andererseits: „Warum soll Kettwig nicht mit seinen Pfunden wuchern?“, findet Martin Kryl, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV).
Radfahrer und Messebesucher stehen im Fokus
Während Rüttenscheid mit Einkaufs- und Partyerlebnissen werbe, Werden mit dem Baldeneysee und bald dem Baldeney-Steig seine Attraktionen habe, müsse Kettwig nun sein Profil schärfen und bereits vorhandene Angebote weiter ausbauen, so das Credo der Akteure. „Im Fokus haben wir die klassischen Eintagestouristen und Radfahrer, aber auch Messebesucher und Geschäftsleute, die von Kettwig aus das Ruhrgebiet kennenlernen wollen“, berichtet Marx. Gebündelte Veranstaltungsangebote sollen dazu beitragen, die Gartenstadt und ihre Sehenswürdigkeiten zu erkunden, sei es der Skulpturenpark, die Geschäfte, die Ruhrpromenade oder das kulturelle Angebot etwa im Alten Bahnhof.
Dazu soll das Logo unter den Themen „Genießen“, „Wohnen“ und „Einkaufen“ weiter Verbreitung finden – auf Prospekten und Flyern von örtlichen Vereinen und Institutionen, vor allem aber im Internet. „Wir bauen eine neue Plattform auf“, kündigt Marx an. Per Mausklick geht es dann zu den Nachtwächter-Führungen, können Besucher mehr über Restaurant-Angebote wie die „Bergische Kaffee-Tafel“ erfahren, bekommen Hinweise auf Veranstaltungen oder werden zur Kett-In-Seite verlinkt. Schon im Frühjahr soll die Seite an den Start gehen. Bis dahin soll das weiter Netzwerk wachsen. „Denn in Kettwig ist es ja viel schöner“, sagt Marx schmunzelnd.