Essen-Kettwig. . Initiative Bürger gegen Fluglärm hat die Argumente in dem Gutachten des Airports Düsseldorf auf Erweiterung prüfen lassen. Was dabei herauskam.

Ungeeignete Berechnungsmethoden und Simulationsmodelle nutze der Flughafen Düsseldorf in seinem Gutachten, um die geplante Erweiterung zu rechtfertigen. Zu diesem Ergebnis kommt die Initiative Bürger gegen Fluglärm nach der Auswertung der Argumentation durch Gutachter.

Prof. Dr. Friedrich Thießen, Arbeitskreis Luftverkehr TU Chemnitz, hat zum Beispiel den Antrag auf Betriebserweiterung und der Luftverkehrsprognose für 2030 für den Flughafen Düsseldorf untersucht. „Er kommt zu dem Ergebnis: Der Flughafenausbau ist unnötig“, sagt Georg Regniet, Sprecher der Aktionsgruppe Essen der Bürger gegen Fluglärm. Die empirische Forschung habe vielmehr gezeigt, dass es keine positiven Effekte auf Wachstum und Arbeitsmarkt in einer Region gebe, wenn ein großer Flughafen noch größer werde.

41 000 Bürger haben unterschrieben

Im Juni hatten sich wie berichtet im Rahmen einer Unterschriftenaktion rund 41 000 Bürger rund um den Flughafen gegen die geplante Betriebserweiterung auf 60 Flüge pro Stunde am Flughafen Düsseldorf ausgesprochen. „Zu Recht“, sagt Regniet, „denn die Studien zeigen, dass die gesundheitlichen Auswirkungen vom Flughafen falsch dargestellt wurden.“

Regniet begrüßt, dass auch die umliegenden Städte und die Anwohner die Gelegenheit bekommen haben, durch Gutachten ihre Position wissenschaftlich untersuchen zu lassen. „Herausgekommen sind zum Teil bewusst verschleiernde Aussagen des Flughafens und seiner Gutachter, so dass der Antrag des Flughafens objektiv abgelehnt werden muss“, ist Regniet überzeugt.

Hauptargumente in einem Flugblatt

Der Flughafen behaupte zum Beispiel, dass er 60 Flugbewegungen pro Stunde abwickeln könnte und will das mit einer Simulation belegen. „Das Simulationsmodell ist für eine Prognose gar nicht geeignet, sondern nur für Optimierungen von Betriebsabläufen. Wesentliche Betriebselemente, z.B. Rollbahnen, Terminal, wurden ausgeklammert und Einzelverspätungen ausgeblendet“, sagt Regniet. Die Initiative Bürger gegen Fluglärm hat deshalb die Hauptargumente in einem Flugblatt zusammengefasst, das in verschiedenen Kettwiger Geschäften aus.

Jeder Bürger, der eine Einwendung formuliert hat, kann die Gutachten zum Bestandteil seiner Einwendung machen. „Die Behörde muss sich mit den neuen Gutachten auseinandersetzen, und ich bin gespannt, wie sich der Verkehrsminister jetzt positioniert.“ Die Gutachten können auf der Homepage www.buergergegenfluglaerm.de heruntergeladen werden.