Kettwig. Solarstrom ist eine Energiequelle, in der mehr und mehr Nutzer ihre Vorteile erkennen. Zum einen spielt der Umweltaspekt eine Rolle.

Die Sonne ist unbegrenzt verfügbar und eine von anderen Ressourcen unabhängige Energiequelle. Bei Solarstrom entsteht nicht das Umwelt schädliche Kohlendioxid. Zum anderen verführt auch der finanzielle Aspekt zum Umdenken, denn mit dem Verkauf des Solarstroms kann auf lange Sicht Geld verdient werden.

Auch in Kettwig gibt es einige, die auf die Kraft der Sonne setzen. Das sind zum Beispiel viele Dauergäste auf dem Campingplatz Cammerzell. Sie beziehen ihren Strom über Solarzellen auf ihren Wagen, denn feste Stromanschlüsse gibt es nicht. Auf lange Zeit gesehen, sei es einfach Kosten sparender und umweltfreundlicher, als den Strom aus der Steckdose zu beziehen. Und da der Campingplatz nur im Sommer genutzt wird, sei nur selten mit einem Energie-Engpass zu rechnen, sagt Inhaber Karl-Joachim Cammerzell.

Das Display zeigt die momentane Energiegewinnung beim Kettwiger Diplom-Ingenieur Hans Bertram. Foto: H.W.Rieck
Das Display zeigt die momentane Energiegewinnung beim Kettwiger Diplom-Ingenieur Hans Bertram. Foto: H.W.Rieck © WAZ | WAZ





Seit längerem besteht auch die Möglichkeit, dass Privatleute ihren durch eigene Solaranlagen produzierten Strom an die lokalen Energieversorger verkaufen. Dabei ist der Energieversorger dazu verpflichtet, den gewonnenen Strom abzunehmen. Darüber hinaus ist eine so genannte „Einspeisevergütung” festgelegt. Die großen Energieversorger sind verpflichtet, 20 Jahre lang einem festen Preis für den Privatstrom zu zahlen.




Einer, der sich diese moderne Möglichkeit bereits zu Nutze macht, ist Diplom-Ingenieur Hans Bertram (70). Er hat das Dach seines Hauses im Teelbruch mit Photovoltaik-Elementen bestückt. Rund 30 dieser Elemente mit einer Größe von jeweils 83 x 155 Zentimetern sind über das Dach der Bertrams verteilt. „Das Dach meines Hauses, das in südlicher Richtung liegt, wurde auf einer Fläche von 54 Quadratmetern mit Photovoltaik-Elementen versehen. Seit Juni produziert meine Anlage Strom, der in das RWE-Netz fließt. Die Investition von rund 22 000 Euro wird sich in gut zehn Jahren bezahlt gemacht haben”, erklärt Bertram. Dies sei eine einfache Kosten-Nutzen-Rechnung. Jeder Quadratmeter Solarzellen erzeugt pro Stunde ein Kilowatt. RWE zahlt dafür 43 Cent. Bei einer Sonnenschein-Dauer von jährlich 900 Stunden und einer Leistung von 54 Kilowatt multipliziert mit 43 Cent ergeben sich 2089,80 Euro. Auf zehn Jahre gerechnet, sind dies rund 21 000 Euro. Und im elften Jahr fließt der Reingewinn in Bertrams Taschen.