Essen-Kettwig. . Benedikt Kaschinski ist Landwirt an der Ruhr. Auf dem 40 Hektar großen Areal hat der 38-jährige Essener täglich viel zu tun. Ein Besuch auf dem Hof.

  • Der Arbeitstag von Bauer Kaschinski beginnt um 6 Uhr morgens und dauert oft bis Mitternacht
  • Im Dezember soll ein kleiner Hofladen eröffnet werden
  • Die Felder reichen bis zur Ruhr hinunter, aber vor Überschwemmungen ist das Land sicher

Es ist recht frisch an diesem Montagmorgen. Der Schotterweg, der zum Mühlenbergshof hinauf führt, ist nass und leicht matschig. Die Bäume, die links und rechts des Weges stehen, verdecken an der Stelle das noch trübe Tageslicht. Auch in den Stallungen des Hofes ist es noch recht düster. Es riecht nach Stroh. In der Scheune hingegen brennt Licht. Landwirt Benedikt Kaschinski ist bei der Arbeit und das schon seit vier Stunden.

„Mein Tag auf dem Hof beginnt immer um 6 Uhr morgens“, berichtet er. „Dann versorge ich zunächst die Tiere, bevor ich selbst frühstücke.“ Danach stehen weitere Arbeiten auf dem Hof an. Im Moment konzentriere sich der 38-Jährige besonders auf den Verkauf seiner Produkte – Eier, Äpfel und Kartoffeln. Derzeit werden die Lebensmittel noch in einem Unterstand auf dem Hof verkauft. Das soll sich bald ändern.

Kunden kommen aus Kettwig, Werden und Heiligenhaus

„Wir bauen einen kleinen Hofladen. Das Holzhaus dafür steht schon, der Rest wird nach und nach erledigt.“ Anfang Dezember soll der Hofladen dann fertig sein und eröffnet werden. „Darauf freue ich mich schon. Der Umgang mit Kunden macht mir besonders viel Spaß“, merkt Kaschinski an. Diese kommen nicht nur aus Kettwig, sondern auch aus Werden, Heiligenhaus und dem weiteren Umland.

Auf seinen Feldern an der Ruhr mit dem Trecker unterwegs zu sein – das macht der Essener Landwirt am liebsten.
Auf seinen Feldern an der Ruhr mit dem Trecker unterwegs zu sein – das macht der Essener Landwirt am liebsten. © Michael Korte

Der Landwirt bewirtschaftet den Mühlenbergshof in der zweiten Generation. Vorher war sein Vater – heute 84 Jahre alt – hier aktiv. „Der Bauernhof war damals ein so genannter Aussiedlerhof. „Mein Vater war Vertriebener aus Ostpreußen und hatte hier die Möglichkeit neu anzufangen“, berichtet der 38-Jährige. Das tat er auch und so wuchs Benedikt Kaschinski – zusammen mit seinen drei älteren Schwestern – auf dem Mühlenbergshof auf.

Von klein auf im landwirtschaftlichen Betrieb dabei

„Meine Eltern waren froh, dass nach drei Mädchen endlich mal ein Junge dabei war“, bemerkt er lachend. Der Nachfolger für den Familienbetrieb war somit gefunden. „Von klein auf war für meine Eltern, aber auch für mich klar, dass ich den Hof hier übernehmen werde.“ Bereut hat er es nicht. „Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit hatte, mein Hobby zum Beruf zu machen.“ Seine Schwestern unterstützen ihn bei der Arbeit – auch wenn sie nicht mit auf dem Hof leben. „Wenn die Kartoffelernte ansteht, sind sie immer helfend dabei.“

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Doch nicht nur Kartoffeln, auch Getreide – darunter Weizen Gerste und Hafer – baut Kaschinski auf seinem 40 Hektar großen Areal an. Ein Viertel der Fläche befindet sich unten an der Ruhr. „Die Felder sind nicht direkt am Fluss. Zwischen Ruhr und Anbaufläche befindet sich ein Pufferstreifen und ein Höhenunterschied von zehn Metern“, berichtet er. So sind seine Felder vor Überschwemmungen sicher. Nur größere Mengen an Regen können hier zum Problem werden. „Der Boden an den Ruhr-Feldern hat eine andere Konsistenz. Deswegen kann bei Dauerregen schon mal einiges unter Wasser stehen.“

Von März bis Oktober ist der Essener mit dem Trecker draußen auf seinen Flächen unterwegs. In diesem Zeitraum wird geerntet und neu eingesäet. „Die Arbeit macht mir besonders viel Spaß, denn Trecker fahre ich am liebsten.“ Unterstützt wird er dabei von zwei weiteren Mitarbeitern und seinem Vater.

Landwirt mit Herz unterstützt „Bulldogs for kids“

Die Arbeit auf dem Hof ist ein Vollzeitjob. „Im Winter endet mein Tag gegen 17 Uhr. Dafür kann es sein, dass wir im Sommer auch mal bis Mitternacht im Einsatz sind“, merkt er an. Das Problem dabei: Seine Familie komme oft zu kurz. „Wenn ich frei habe, dann steht Familienzeit ganz oben auf dem Zettel.“ Zusammen mit seiner Frau, die den Landwirt neben ihrem Beruf auch auf dem Hof unterstützt, und seiner zehnjährigen Tochter werde dann etwas Schönes unternommen – abseits des Bauernhofes.

Neben seinem Beruf engagiert er sich für den wohltätigen Zweck. „Ich unterstütze die Bulldogs for kids“. Dahinter verbirgt sich eine Spendenaktion von Trecker und Treckeroldtimerbegeisterten für schwerkranke Kinder und deren Familien.