Essen-Kettwig. . Im Kettwiger Heimatmuseum ist die Ausstellung „Bier 1516-2016“ zu sehen. Anlass ist das seit 500 Jahren bestehende Reinheitsgebot. Ein Rundgang durchs Museum.

Die ersten Besucher wurden ganz zünftig mit einem Glas Altbier begrüßt: Im Kettwiger Heimatmuseum ist seit vergangener Woche die Ausstellung „Bier 1516-2016“ zu sehen, die anlässlich des seit 500 Jahren bestehenden Reinheitsgebotes allerhand rund um das Thema Hopfen und Malz versammelt.

In den Vitrinen sind alte und neue Gläser und Humpen zu sehen, unter anderem aus der „Brückenschenke“. Ein wenig verblichen sind manche Türschilder, die einst vielfrequentierte Kneipen zierten, wie etwa das vom „Steinhaus“. Auch an das „Keuthaus“ auf der Kirchtreppe wird erinnert sowie an örtliche Mälzereien und Mineralwasserhersteller aus dem nahen Werden.

Vergilbte Lieferscheine zeugen von einem regen Warenverkehr das Bier betreffend – landauf und landab „So manches findet sich noch auf den Speichern der Leute. Es ist verstaubt, vergessen, aber für uns durchaus wertvoll, denn es repräsentiert ein Stück Heimatgeschichte“, sagt Hans Gerd Engelhardt, Ehrenmitglied der Kettwiger Museums- und Geschichtsfreunde, der diese Dinge sammelt.

Leihgaben aus dem Museum Abtsküche

Sammeln, das ist die Leidenschaft auch seines guten Bekannten Reinhard Schneider, Kustos des Museums Abtsküche in Heiligenhaus. Der hat zum Thema Reinheitsgebot Bücher gewälzt und Quellenstudium betrieben, und alles übers Bierbrauen für eine Ausstellung aufbereitet. Da geht es um Ober- und Untergäriges, um Gewürzmischungen und die „Pflege des Bieres“, wenn es denn in der Gaststätte ausgeschenkt wird. Dies und zahlreiche Exponate wie verschiedene Bierflaschen, Urkunden, Keramiken, Bierdeckel- und Untersetzer sowie Gläser und allerlei Gaststättenaccessoires waren bis vor kurzem im Museum Abtsküche zu sehen. Ein Teil der Heiligenhauser Präsentation bereichert nun als Leihgabe die Kettwiger Ausstellung.

„Ich war ganz froh, dass man mir das Ausräumen der Vitrinen etwas erleichtert hat“, sagt Reinhard Schneider, der zur Eröffnung extra vorbeischaut, schmunzelnd.

Die Ausstellung ist bis zum 8. Dezember in der 3. Etage des Rathauses, Bürgermeister-Fiedler-Platz 1, zu sehen. Das Museum ist dienstags und freitags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags ab 17 Uhr geöffnet.