Essen-Werden. . Heike Giesbert ist ausgebildete Filzgestalterin. In ihrer KreAKTIVwerkstatt in den Werdener Toren gibt sie ihr Wissen und Können weiter. Ein Blick ins Atelier.

Das, was eine gute Hausfrau niemals mit Wolle machen würde, ist bei Heike Giesbert gang und gäbe. Sie behandelt das Naturprodukt mit Seife, setzt es heißem Wasser aus und strapaziert es mit starken Bewegungen. Der Effekt gleicht fast einem Waschgang bei 90 Grad in der Maschine, nur mit dem Unterschied, dass das „Verfilzen“ bei Heike Giesbert gewollt ist. Willkommen in der „KreAKTIVwerkstatt“, wo das Filzen zur Tagesordnung gehört.

Heike Giesbert geht hier an der Ruhrtalstraße 33a regelmäßig ihrem großen Hobby nach und mehr noch: Die 50-Jährige gibt ihr Wissen und Können weiter und veranstaltet regelmäßig Filzkurse für Kinder, Erwachsene, Anfänger und Fortgeschrittene.

Studium zur Kreativtherapeutin

Dabei war das anfangs eigentlich gar nicht so geplant. An das Filzen geriet Heike Giesbert erst, als ihr Vater an Alzheimer erkrankte und sie Kontakt zu einer Kreativtherapeutin aufnahm. Aus Begeisterung zu diesem Beruf begann sie dann selber ein dreijähriges Studium zur Kreativtherapeutin, das sie 2011 erfolgreich beendete.

„Filzen fördert alle Sinne; sowohl das Sehen, das Fühlen und auch das Riechen. Die haptischen Erfahrungen führen zu Erfolgserlebnissen, Abläufe können neu erlernt werden“, beschreibt die Therapeutin. Auf ihr Studium folgte kurze Zeit später eine Fortbildung zur Filzgestalterin sowie eine Grundausbildung mit dementiell erkrankten Menschen.

So richtig kreativ gearbeitet wurde bei ihr vorerst nur in den eigenen vier Wänden – bis diese aus allen Nähten platzten. 2012 mietete sie ihr 70 Quadratmeter großes Atelier in den Werdener Toren an. Schließlich hatte sie zwischenzeitlich auch ihren Mann mit dem kreativen Arbeiten angesteckt; er malt und designt Schmuck für Herren. „Eigentlich wollte ich damals nur einen Raum dazu mieten, um wieder etwas Ordnung zu Hause zu haben“, sagt Heike Giesbert lachend. Für die ganzen Handwerksutensilien und Materialien reichte eine normale Wohnung eben irgendwann nicht mehr aus.

Mit dem eigenen Atelier kam ihr dann schnell die Idee, kreative Workshops zu veranstalten. Die Idee wurde zu einem Selbstläufer; die Nachfrage nach den Kursen war groß. Trotz ihres Hauptberufes als Ökotrophologin in einem Essener Krankenhaus, den sie weiterhin ganz normal ausübt, trifft man Heike Giesbert fast täglich in ihrem Atelier an.

„Das kreative Arbeiten ist eine schöne Abwechslung zu meinem Job, in dem ich mich meist mit organisatorischen Abläufen beschäftige“, sagt sie über ihre Freizeitbeschäftigung und: „Filzen ist etwas für die Sinne.“ So sieht sie ihre Tätigkeit im Atelier nicht als Arbeit an, sondern als Entspannung.

Beim Rundgang durch das Atelier wird klar, wie viel Zeit sie in ihr Hobby steckt. Die Regale sind voll mit ihren Werken: Topflappen, Tücher, Schmuck, Kleidung, Kissenhüllen, Spielzeugpuppen, Pantoffeln, Bilder, Hüte und, und, und. Aktuell liegen auf dem Arbeitstisch die Schnittmuster für Winterstiefel. Die „Walenkis“ stammen ursprünglich aus Russland, halten die Füße ungemein warm. Es scheint, als gäbe es fast nichts, was man nicht aus Filz herstellen kann.

Kurse für Senioren, Familien und Kinder

Heike Giesbert gibt Kurse für Anfänger, Fortgeschrittene, Senioren, Familien und Kinder. Auch Junggesellinnenabschiede, Mädelsabende oder Kindergeburtstagemit Malen, Basteln und Filzen können bei ihr gefeiert werden. Weitere Informationen und Anmeldungen auf www.kreaktivwerkstatt.com oder per E-Mail an atelier-heike.giesbert@t-online.de oder die-kreaktivwerkstatt@web.de.