Essen-Kettwig.. Grundstücksgesellschaft Kettwig realisiert Projekt für 680 000 Euro an der Ringstraße. Zweiter Standort für Apothekerin Almut Burgsmüller.
Der Rohbau lässt es schon gut erkennen: Er soll eine runde Sache werden – der Pavillon zwischen Güter- und Ringstraße. Im Entree zum Nahversorgungszentrum mit Super- und Drogeriemarkt sowie einer Reihe von Arztpraxen entsteht derzeit ein Apotheken-Neubau, der in seiner Form an die typische Pavillon-Bauweise der 1950er und 60er Jahre erinnert.
Nicht zu prägnant, aber auch nicht zu unscheinbar sollte das eingeschossige Gebäude zwischen Moderne und Historie werden. Die Fassade wird mit schwarz-braunen Steinen verklinkert – nicht waagerecht wie üblich, sondern senkrecht – eine moderne Interpretation des Themas Backstein.
„Seitens des Denkmalschutzes gibt es für die Umgebungsbebauung schon einige Auflagen“, erklärt Heinz Schnetger, Geschäftsführer der Grundstücksgesellschaft Kettwig, im Hinblick auf das denkmalgeschützte Mädchenheim daneben. Das wurde 1906 errichtet und bot alleinstehenden Arbeiterinnen der Scheidt’schen Fabriken eine preiswerte Unterkunft. Heute ist es ein Wohn- und Geschäftshaus. Eigentümerin ist die Grundstücksgesellschaft Kettwig, die das Nahversorgungszentrum Ringstraße realisiert hat und nun das Ensemble mit der „Tuchmacher Apotheke“ ergänzt.
Mieterin des Objekts wird Apothekerin Almut Burgsmüller, die bereits die Ruhr-Apotheke in Vor der Brücke betreibt. „Früher gab es mal sieben Apotheken in Kettwig, derzeit sind es nur noch vier“, sagt Burgsmüller und blickt nun auf die kürzlich entstandenen Neubaugebiete: „Wir können das Sortiment von Kaiser’s und dm sinnvoll abrunden und freuen uns natürlich über die Nähe zum Ärztehaus.“ Während die Ruhr-Apotheke ihren Schwerpunkt auf Diabetes, Geriatrie und Sport lege, werde sich die Tuchmacher Apotheke stärker auf junge Familien und Kinder ausrichten, erklärt sie.
Klassische Fensterfront
Die Bauform mit den runden Fenstern und dem pultähnlichen Flachdach ist klassisch – die Technik im Innern hypermodern. Zum Schutz wärmesensibler Medikamente ist das gesamte Gebäude klimatisiert. Es gibt ein Labor sowie Nebenräume mit Sanitäranlagen für die Angestellten, denn die neue Apotheke wird selbstverständlich auch in den Notdienstplan der Apothekenkammer eingebunden.
Den Griff in den Apothekerschrank wird es aber nicht mehr geben: „Die Medikamente werden automatisch aus dem Warenlager geholt. So bleibt mehr Zeit für die persönliche Beratung“, sagt Burgsmüller, die vor acht Jahren die elterliche Apotheke übernahm. „Zudem können sich die Lager unserer beiden Apotheken ergänzen.“
Einzug im Februar 2017 geplant
Begonnen wurde mit den Bauarbeiten im Juli dieses Jahres, die Fertigstellung ist für den Jahresbeginn 2017 anvisiert. Mitte Februar plant Apothekerin Almut Burgsmüller den Einzug. Die Grundstücksgesellschaft Kettwig investiert in den Pavillonbau 680 000 Euro (Baukosten und Grundstück). Der Zugang zur Apotheke erfolgt barrierefrei über den Parkplatz.