Essen-Fischlaken. . „Peter Pan“ ist die vierte Inszenierung der Theatergruppe. Einige Rollen sind bewusst gegen den Strich besetzt.
Eifriges Gewisper. „Wo ist Peter Pan?“ Seine Gefolgsleute, die „verlorenen Jungs“, suchen den grün gewandeten Jungen, um ihn zu warnen: Seine Freundin Wendy und ihre Brüder John und Michael sind in die Gewalt des fiesen Captain Hook geraten.
Nicht ganz unschuldig an der Gefangennahme ist Tinkerbell, die Elfe. „Die ist schwer verliebt in Peter und total eifersüchtig auf Wendy“, erklärt Markus Bäcker. Der 41-Jährige spielt Tinkerbell – in grünem Tütü und mit zarten Flügeln über den breiten Schultern. „Ich glaube, die zickige Elfe kann ich ganz gut“, sagt er lachend. Nein, mit dem zarten kleinen Wesen aus dem bekannten Disney-Zeichentrickfilm hat er nichts gemein, wie er da so im Pfarrsaal von Christi Himmelfahrt steht und mit den Füßen wippt. Aber das Unerwartete ist gewollt bei dieser Truppe.
15 Eltern und Lehrer der Fischlaker Schule spielen Theater. „Peter Pan“ ist das nun vierte Stück, das sie für die Kinder der Grundschule, aber auch für alle anderen, die Spaß am Theater haben, aufführen. Nach „Die kleine Hexe“, „Ein Sommernachtstraum“ und „Tom Sawyer“ fiel vor einigen Monaten schnell die Wahl auf die bekannte Geschichte von dem Jungen, der niemals erwachsen wird und in Nimmerland mit seiner Bande gegen Captain Hook kämpft. „Immer noch mal Kind zu sein, das steckt irgendwie in jedem von uns“, findet Lucia Spielkamp, die erneut die Regie übernommen hat. „Die Rollen erarbeiten sich die Darsteller selbst, vieles entsteht erst bei den Proben im gemeinsamen Miteinander“, berichtet sie.
Da passiert es auch schon mal, dass Captain Hook spontan den Text ändert, das Stichwort für die anderen ausbleibt – aber nach kurzer Rücksprache ist alles wieder im Lot. „Die Proben sind natürlich viel lockerer als im normalen Theaterbetrieb“, sagt Arnd Federspiel, der zum schwarzen Outfit einen Piratenhut trägt – und sich für die Hook-Rolle einen Bart stehen lässt. Der Fischlaker ist Profi, steht seit einigen Jahren im Theater Courage in Rüttenscheid auf der Bühne. „Es macht uns Spaß und das merken die kleinen Zuschauer“, erzählt der Vater zweier Kinder.
Eltern trauen sich auf die Bühne
Tigerlilly Elke Weibels kann das nur bestätigen. Sie ist als Mutter zum wiederholten Mal dabei, hat Nina Schlemminger, die mit ihr die Texte gelernt hat, schließlich auch zum Mitmachen überreden können. „Als Kind hätte ich mich nie getraut, auf der Bühne vor Publikum zu spielen. Jetzt ist das eine tolle Sache“, erzählt Adlerauge Nina Schlemminger.
Christiane Stratmann mag ihre Tierrolle: „Im Sommernachtstraum war ich ein Eichhörnchen, das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich sofort das Krokodil sein wollte.“ Und Peter Pan? Margitta Hagen lacht. „Nein, Kind bleiben wollte ich nie. Aber fliegen zu können wie Peter, das wäre schön.“ Nur das sei der einzige Wermutstropfen in dieser Aufführung: „Das wäre von der Technik her doch zu aufwendig .“
Vier Vorstellungen für den guten Zweck
Es gibt vier Vorstellungen von „Peter Pan“. Diese finden statt am Samstag, 24. September, um 14 und 17 Uhr sowie am Sonntag, 25. September, um 12 und 15.30 Uhr. Aufführungsort ist der Pfarrsaal Christi Himmelfahrt, Wintgenhof 30. Der Eintritt kostet vier Euro. Karten gibt es in der Fischlaker Schule, Bernhardstraße 25, Tel. 0201/402008, sowie in der Buchhandlung Schmitz Junior, Werdener Markt 6, Tel. 0201/ 8496164. Der Erlös des Theaterspiels ist wieder für einen guten Zweck bestimmt. Die Fischlaker Grundschule spendet ihn dem Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet.