Essen-Werden. . DRK veranstaltet einen Aktionstag in Werden. Kinder werden über häufige Verletzungen und Gefahren aufgeklärt. Sie sollen sich selbst versorgen können.

Die kleine Nika beugt sich mit dem Ohr über den Mund von Klassenkamerad Felix. „Er atmet noch“, stellt sie fachmännisch fest. Nika winkelt den Arm von Felix an, beugt sein Bein und zieht ihn dann zu sich herüber – die stabile Seitenlage ist erreicht. Felix geht es gut, das wusste und sah man glücklicherweise schon vorher, denn sein Lachen konnte sich der Grundschüler kaum verkneifen. War ja nur eine Übung, die da auf dem Sportplatz im Löwental stattgefunden hat. Die Zweitklässler hatten dabei ihren Spaß – auch wenn der Hintergrund ein ernster war.

Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes hatte unter dem Motto „Erste Hilfe für Kinder und von Kindern“ einen Aktionstag in Werden veranstaltet. Es ging darum, Grundschülern zu vermitteln, wie sie sich vor alltäglichen Gefahren schützen – und im Ernstfall mit Verletztungen richtig umgehen. Dabei waren die Grundschule an der Viktoriastraße aus Katernberg, die Kettwiger Schule an der Ruhr und die Andreasschule Rüttenscheid, jeweils mit mehreren Klassen. In vier Stationen machten sich die Kinder mit den Themen Sicherheit und Erste Hilfe vertraut: Sie durften mit den Sanitätern vom DRK einen Blick in den Rettungswagen werfen, sich an der stabilen Seitenlage versuchen oder einen Druckverband anlegen.

Außerdem klärte die Kinderärztin Julia Bohnen über typische Gefahren auf: kochendes Wasser, ein Sturz mit dem Fahrrad, falsch aufbewahrte Medikamente. „Kinder überschätzen sich häufig, dadurch passieren viele Unfälle“, sagt Buhren, die eine Praxis in Kettwig betreibt. Was sie meint, ist der wacklige Stuhl, der doch nicht so gut trägt wie erwartet oder die Inliner, die bergab plötzlich schneller rollen. „Die meisten Unfälle gehen aber glimpflich aus.“ Dann reiche es, die Wunde mit einem Pflaster zu verkleben oder nach einer leichten Verbrühung kaltes Wasser über die Hand laufen zu lassen. Vieles brachte Buhren den Schülern interaktiv bei, auf dem Tisch vor ihr lagen jede Menge Beispiele, vom Knieschoner bis zur Rosenschere.

Tag soll wiederholt werden

Aber es gibt eben Unfälle, bei denen das Kind im Krankenhaus landet – im schlimmsten Fall dorthin gebracht vom Rettungswagen. Deshalb waren Sänitäter Michael Henscheid und seine Kollegen mit dabei. „Wir zeigen den Kindern, wie so ein Rettungswagen funktioniert, was es dort für Geräte gibt“, sagt Henscheid. „Das nimmt ihnen die Angst und sie reagieren nach unseren Erfahrungen im Ernstfall ruhiger.“ Der Tag sollte die Kinder im Umgang mit Gefahrensituationen sensibilisieren, ihnen auch klar machen, wie wichtig es ist, den Notruf zu wählen. „Uns ging es darum den Grundschülern zu zeigen, mit welchen einfachen Maßnahmen, sich im Zweifel sogar Leben retten lassen“, sagt DRK-Sprecherin Stefanie Amonat.

Dass nur drei Grundschulen bei der Aktion dabei waren, fand Amonat schade, allerdings sei die Terminabsprache nach den Sommerferien teilweise sehr kurzfristig gewesen. Wiederholen will der Kreisverband den Tag auf jeden Fall.

Viele Unfälle passieren zuhause

Nach Angaben des Roten Kreuzes ereignen sich 43,8 Prozent der Unfälle von Kindern zuhause, in der Freizeit, in der Schule oder im Kindergarten. Deshalb veranstaltete das DRK den internationalen Erste-Hilfe-Tag in Deutschland am vergangenen Samstag unter dem Motto „Erste Hilfe für Kinder und von Kindern“.