Essen-Kettwig. . Hundebesitzer auf dem Leinpfad in Essen-Kettwig schimpfen über immer mehr rücksichtlose Radfahrer. Kot auf dem Gehweg ist auch für sie ein Ärgernis.

Der Leinpfad zieht zahlreiche Menschen an, besonders bei gutem Wetter. So herrscht auch an diesem Dienstagmittag bei strahlendem Sonnenschein und knappen 25 Grad auf dem Weg reges Treiben. Besonders viele Fahrradfahrer sind unterwegs. Die einen schneller, die anderen langsamer. Auf der Ruhr paddelt der ein oder andere Kanufahrer vorbei.

Kaum zu glauben, dass es über diese idyllische Umgebung schon länger Ärger zwischen Bürgern und Politikern gibt. Der Grund: Hundebesitzer sollen die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner mitten auf dem Gehweg liegen lassen. Fahrradfahrer müssen auf der Strecke zwischen Kettwig und Werden im Slalom um die „Tretminen“ herumfahren. Für die Reinigung bzw. Entsorgung der Hinterlassenschaften auf dem Leinpfad ist das Grünflächenamt nicht zuständig (die WAZ berichtete).

Ordnungsamt soll aktiv werden

Hundekot ist zumindest an diesem Tag auf dem Leinpfad nicht zu sehen. Der Weg ist sauber. Vielmehr muss man aufpassen, nicht von dem ein oder anderen Radfahrern angefahren zu werden, der mit erhöhtem Tempo unterwegs ist.

Glück, an diesem Tag nicht unters Rad zu kommen, hatte auch die Hündin von Horst Schröter, die kurz auf dem Leinpfad Platz genommen hatte. „Aus deinem Hund wäre fast Gehacktes geworden“, ruft ein Radfahrer Schröter hinterher, der vor der auf dem Gehweg sitzenden Hündin eine Vollbremsung einlegen musste. „Fahren Sie doch einfach langsamer“, ruft der Hundebesitzer zurück. Eine Szene, die für den Konflikt der Bürger untereinander spricht. „Ich bin oft hier. Und das was gerade passiert ist, ist leider keine Seltenheit. Viele Radfahrer sind nicht berechenbar und nehmen keine Rücksicht auf die Tiere“, berichtet er. „Das ist saugefährlich.“ Den Ärger über verschmutzte Gehwege durch Hundekot kann er nachvollziehen. Lenkt aber ein: „Hinterlassenschaften von Hunden habe ich hier auf dem Gehweg noch nie gesehen. Und vernünftige Hundebesitzer, so wie ich, entfernen diesen auch. Falls nicht, erledigt das in jedem Fall der nächste kräftige Regenschauer.“

So sehen es auch Uwe Heibach und Uwe Fells aus Düsseldorf. Die beiden kommen häufiger mit ihren Hunden nach Kettwig zum Spazierengehen. Kot mitten auf dem Weg haben auch sie hier noch nicht gesehen. Nichtsdestotrotz haben sie für Hinterlassenschaften in der Öffentlichkeit kein Verständnis. „Den Dreck seines Tieres liegen zu lassen, ist nicht korrekt. Da sollte jeder Hundebesitzer drüber nachdenken. Wenn das Grünflächenamt für die Reinigung nicht zuständig ist, muss eben das Ordnungsamt hier aktiv vertreten sein, dann passiert so ein Ärger erst gar nicht.“

Es ist mehr Rücksicht gefragt

Der ein oder andere schnelle Radfahrer sei den beiden dafür umso mehr in Erinnerung geblieben. „Die achten auf keine Verkehrsregel. Teilweise fahren sie knapp an einem vorbei. Da ist auf jeden Fall mehr Rücksicht gefragt, gerade weil das ein Weg für Fußgänger und Radfahrer ist.“

Fußgänger sind, zumindest an diesem Tag, in der Minderheit. Das Bimmeln von zahlreichen Fahrradklingeln ist überall zu hören. „Immerhin klingeln die Radfahrer, wenn sie vorbei möchten“, so Gisela Brockmann, die das schöne Wetter für einen Spaziergang nutzt. „Das kenn ich auch anders.“ Über Hundekot auf dem Gehweg beschwert sie sich nicht: „Das ist mir hier noch nie aufgefallen.“