Essen-Kettwig. . KettIN-Chef Kolbecher: „Wir brauchen auch 2017 die verkaufsoffenen Sonntage.“ Problem: Stadt fordert Besucherzahlenprognose.
„Wir brauchen auch im Jahr 2017 wieder die verkaufsoffenen Sonntage für die Kettwiger Kaufleute.“ Gerd Kolbecher, Vorsitzende von KettIN, der Kettwiger Interessengemeinschaft für Handel, Handwerk und andere Dienstleistungen, spricht Tacheles. „Auf der Kettwiger Einkaufsmeile, da mangelt es nach wie vor an der notwendigen Kundenfrequenz.“
Im Rahmen einer Koordinationssitzung mit der Essener Marketinggesellschaft (EMG) rangen die Kettwiger dieser Tage mit harten Bandagen um geeignete Termine für die so benötigten verkaufsoffenen Sonntage – und bekamen die Zusage für fünf Termine.
Wichtig dabei: Überschneidungen mit anderen Stadtteilen oder anderen örtlichen Festen sollen natürlich möglichst vermieden werden, damit man sich nicht gegenseitig in die Suppe spuckt und die Kundschaft abspenstig macht.
Kolbecher: „Es geht uns darum, mit den verkaufsoffenen Sonntagen für zusätzliche Umsatzchancen zu sorgen und die Kettwiger Meile als Marke zu etablieren.“ Davon könnten natürlich auch die Nicht-Mitglieder profitieren. Es sei einfach wichtig und in vielen Fällen auch überlebenswichtig, den Standort weiter bekannt zu machen und „als sympathischen Einkaufsort mit vielen Spezialangeboten für Kettwiger Bürger und Gäste zu positionieren“.
Natürlich sind die verkaufsoffenen Sonntage 2017 wieder an die in und rund um Kettwig etablierten und zur Tradition oder Brauchtumspflege gewordenen Feste gekoppelt. Und was alteingesessene Feste angeht, da wird 2017 mit dem großen Frühlingsfest beginnen, das vom 26. bis zum 28. Mai steigt. Der letzte der drei Tage, der 28. Mai, ist dann der erste von insgesamt fünf verkaufsoffenen Sonntagen des Jahres. Die Tage vom 8. bis zum 10. September sind dann für das Brunnenfest reserviert, der verkaufsoffene Sonntag in diesem Fall wird der 10. September.
Einige Wochen darauf nur (27.-29. Oktober) wird dann das 12. Kürbisfest über die Bühne gehen. Maskierte ziehen durch die Straßen, um im Schutze der Dunkelheit „Angst und Schrecken“ zu verbreiten und das Brauchtum hochzuhalten. Wer ungeschoren davonkommt, sollte sich den 29. vormerken, der ist verkaufsoffen. Der Weihnachtsmarkt schließlich steigt vom 1. bis zum 3. Dezember.
Etwas Wasser in den Wein hat die Stadt KettIN in Reaktion auf das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts gegossen, ab 2017 gibt’s zusätzliche Auflagen. So haben Veranstalter eine „nachvollziehbare Prognose“ der Besucherzahlen vorzulegen. Kolbecher: „Bei dem Stichwort Tradition haben wir keine Probleme, wie aber prognostiziert man Besucherzahlen?“