Essen-Kettwig. . Das Ehepaar Gerd und Bärbel Schütte orientiert sich nach Rüttenscheid. Nun stehen Möbelstücke aus der Privatwohnung und Kunstobjekte aus der Galerie zum Verkauf.
Die Tür zum Haus an der Hauptstraße 4 ist angelehnt, klingeln ist nicht erforderlich, wer mag, kann einfach eintreten. Hinein in die Privatwohnung von Bärbel und Gerd Schütte. Ja, es ist schon etwas merkwürdig, einfach so bei fremden Menschen in der Wohnung herum zulaufen, aber das soll an diesem Wochenende so: Das hübsche Altbauhaus von 1914 ist für alle zugänglich, die Interesse an Möbeln und Wohnaccessoires haben.
„Alles muss raus“, könnte hier stehen, denn die Schüttes verkaufen aufgrund eines Umzugs sämtliche Einrichtungsgegenstände – eine Haushaltsauflösung auf fast 400 Quadratmetern. Und da hat sich in den letzten 13 Jahren so einiges angesammelt.
2003 bezog das Paar das charmante Häuschen mit den hohen Decken und dem knarrenden Parkettboden, ein Jahr später eröffnete Gerd Schütte im Souterrain seine kleine gleichnamige Galerie. Hier bot er über die Jahre unzähligen Künstlern eine Plattform und lockte Kunstinteressierte regelmäßig mit individuellen Ausstellungen an. Damit ist nun Schluss.
Zumindest in Kettwig. Beruflich geht es für Gerd Schütte zukünftig nach Köln, wo er mit der Galerie „Schmidt contemporary“ fusionieren wird. Privat wird man die Schüttes demnächst in Rüttenscheid antreffen. „Kettwig ist ein wunderschöner Ort, wir haben uns hier jahrzehntelang sehr wohlgefühlt, doch in Rüttenscheid sind wir näher am Puls der Zeit, was im Alter vieles erleichtert“, begründet der 65-jährige Galerist den Stadtteilwechsel. Statt Altbau würde es nun einen Neubau geben; mit allen Annehmlichkeiten, wie etwa einer Tiefgarage und zeitgemäßem Energieeffizienz-Standard. „Natürlich hänge ich sowohl an dem Haus als auch an den Möbelstücken, aber ich freue mich einfach auch sehr auf die neue Bleibe, auf das neue Umfeld und auf ein bisschen mehr Ruhe“, merkt Bärbel Schütte an.
Und da es sich mit kleinem Gepäck leichter reisen lässt und das neue Domizil wesentlich weniger Quadratmeter hat, trennt sich das Paar also nun von vielen liebgewonnenen Dingen. Das sind zum großen Teil antiquarische Möbelstücke, Teppiche, Kunst, Gartenmöbel, Dekorationsstücke im Jugendstil, Lampen, und, und, und.
Ein besonderes Schätzchen ist da sicher eine massive Anrichte aus Flandern aus dem Jahr 1750, die für knapp 3000 Euro den Besitzer wechseln soll. Ein kleiner Fernseher zum Hängen steht dagegen für 50 Euro zum Verkauf.
Großformatige Werke
Aber es sind nicht nur Artikel aus der Privatwohnung der Schüttes, sondern auch aus den möblierten Apartments, die sie im Obergeschoss vermieteten. Und die Galerie ist auch noch nicht ganz leergeräumt. Hier stehen noch einige großformatige Werke, mit denen Gerd Schütte nicht umziehen möchte.
Nach der zweitägigen Aktion ist noch immer nicht alles raus aus der Wohnung und der Galerie. Wer also Interesse an Kunstobjekten oder Möbelstücken hat, die es in keinem gewöhnlichen Geschäft zu kaufen gibt, kann noch einen Termin mit Gerd Schütte vereinbaren (Telefon: 02054/871753).