Essen-Kettwig. . Montag wurden die Fundamente für das Übergangsquartier gegossen. So alles klappt, können im November die ersten Menschen einziehen.

Die im Schatten des Bürgerzentrums „Alter Bahnhof“ in Kettwig geplante Flüchtlingsunterkunft nimmt langsam erste Formen an. Nachdem die städtische Tochtergesellschaft GVE (Grundstücksverwaltung Stadt Essen) nach Ostern wie berichtet erste vorbereitende Maßnahmen einleitete und das für den Bau vorgesehene Gelände absperrte, wurden am Montag nun die Fundamente für die Gebäude gegossen. So alles nach Plan läuft, soll das Übergangswohnheim im November bezugsfertig sein und dann etwa 175 geflüchteten Menschen Platz zum Leben bieten.

Platz für 175 Menschen

Auf der insgesamt etwa 4200 m2 großen Fläche direkt an der Ruhrtalstraße rückten dieser Tage Baufirmen mit schwerem Gerät an. Es wurde planiert, ausgebaggert, vermessen – und nun schließlich tonnenweise Transportbeton verarbeitet. Zwischen den beiden Modul-Unterkünften (100/75 Plätze) soll ein kleiner Kinderspielplatz entstehen, Schallschutzwände werden nicht nur den Geräuschpegel erträglicher machen, sondern sollen gleichzeitig auch als Sicherheits-Abtrennung zu den Gleisen dienen, auf denen die S 6 pendelt.

Die Netto-Grundfläche der beiden Wohngebäude beträgt rund 2600 m2, zudem gibt es an geeigneter Stelle ein kleineres Technik- und Lagergebäude.

Der Zeitplan von Stadt und GVE sieht vor, dass die insgesamt 50 einzelnen Wohnmodule zwischen dem 21. und dem 30. Juni angeliefert werden sollen, für den kompletten Innenausbau werden Stand heute etwa drei volle Monate angesetzt. Was dann etwa ab Oktober folgt, ist die Gestaltung der Außenanlagen, und natürlich werden die einzelnen Wohneinheiten auch möbliert. Sollte es dann bei den verschiedenen Bauabnahmen grünes Licht geben, könnten ab November die ersten Menschen an der Ruhrtalstraße übergangsweise ein neues Zuhause finden.

Der zwischen dem Übergangswohnheim und dem Bürgerzen­trum „Alter Bahnhof“ bestehende Park & Ride-Parkplatz der Bahn für Pendler bleibt und bietet auch in Zukunft Platz für etwa 50 Fahrzeuge. Unklar ist indes, wo mittlerweile diejenigen parken, die einst das lange Zeit verwaiste Flurstück nutzten, das nun bebaut wird. Parken dort wurde von der Stadt stillschweigend geduldet, wenn der offizielle P & R-Parkplatz belegt war.

Weniger Parkmöglichkeiten

Die ohnehin überschaubaren Plätze direkt am Bahnhofsgebäude bleiben ausschließlich den Nutzern der im „Alten Bahnhof“ aktiven Vereine vorbehalten, dort zu parken, ist durch eine Parkscheibenpflicht (2 Stunden) zudem zeitlich begrenzt und auch deshalb keine wirkliche Alternative für Pendler. Nicht wenige Menschen befürchten im Vorfeld, dass die Parkplätze knapp werden. Gleichwohl: Oberhalb des Flüchtlingswohnheims gibt’s am Sportplatz zumindest weitere Möglichkeiten, ein Fahrzeug abzustellen.