Werden.. Heinz Hoffmanns, einer der Väter des Werdener Kräutergartens, feierte jetzt 80.Geburtstag. Drei Jahrzehnte war er Vorsitzender des Geschichtsvereins.


Arnika hilft bei Prellungen, Boxhornklee macht Ekzemen den Garaus, während der Knoblauch der Verkalkung entgegenwirkt. „Früher halfen Kräuter, heute nehmen die Menschen Tabletten und industriell hergestellte Salben“, sagt Heinz Hoffmanns und lächelt. Er muss es wissen, mehr als vier Jahrzehnte leitete er die Werdener Löwen-Apotheke, bevor er sie vor drei Jahren in die Hände seiner Tochter gab. Seitdem kann der 80-Jährige (gestern war der runde Geburtstag) sich seinem liebsten Hobby widmen – dem Kräutergarten an der Abtei.

Dieser wurde 2006 nach dem Vorbild der Benediktiner gestaltet und ist Hoffmanns’ „letztes Kind“ als Vorsitzender des Geschichtsvereins Werden, wie er selbst sagt. Gemeinsam mit Friedhelm Tanski vom Werdener Kulturverein realisierte er das Projekt, als „Kräuterväter“ sind die beiden seither in Werden in aller Munde.

Ob Raute, Muskatellasalbei, Türkischer Mohn oder Odermennig: Die 24 Pflanzensorten, die schon zu Zeiten Karls des Großen angebaut wurden, sollen zum einen die Kräuterheilkunde lebendig halten und zum anderen den historischen Ort aufwerten. Der Duft nach frischer Minze begleitet sowohl die Touristen im historischen Werdener Ambiente – wie zum Beispiel auch die Köche des nahen Ludgeri-Altenheims. Die bekommen von dem verschiedenen Minzpflanzen sowie von den anderen Kräutern (u.a. Sellerie, Kerbel und Liebstöckel) regelmäßig etwas ab. Hoffmanns: „Denn geerntet und gegessen werden sollen die Pflanzen ja schließlich ebenfalls.“

„Mir macht der Garten sehr viel Spaß“, sagt das Geburtstagskind, zumal sich die Vorstandsarbeit im Geschichtsverein Werden nach der Fusion mit dem Kulturverein Werden im vergangenen Jahr minimiert hat. 30 Jahre lang führte er den Vorsitz der Hobbyhistoriker, nun sitzt er im Beirat.

Wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kind sei er damals zu dem Posten gekommen, erinnert sich Heinz Hoffmanns schmunzelnd. „Mein Amtsvorgänger suchte einen Nachfolger. Doch wie das so ist, keiner fand sich bereit, weil es ja doch viel Arbeit ist. Da habe ich zugesagt.“ Denn die Heimatgeschichte lebendig zu halten, ist ihm wichtig. Der gebürtige Gronauer, der in Münster Pharmazie studiert hat, lebt seit 1972 in Werden. Seither ist ihm „die Perle an der Ruhr“ ans Herz gewachsen.

Vorträge sind gut besucht

„Auf geschichtliche Zusammenhänge wird im Unterricht heute leider immer weniger Wert gelegt“, bedauert er. So ist es sein Ansinnen, mehr und mehr junge Leute für die Vorträge und Aktivitäten des Geschichts- und Kulturvereins zu begeistern, die regelmäßig im Werdener Gymnasium stattfinden. „Wir haben bisher eine gute Resonanz“, zeigt sich Hoffmanns stolz.