Essen-Kettwig. . Die besondere Begegnung beim Pfingstturnier des FSV Kettwig.
An der Ruhrtalstraße rieb man sich verdutzt die Augen: Was es da zu sehen gab, bot technische Klasse, erstaunliche Tricks und famose Spielzüge. Die Kettwiger B-Junioren hatten eine Fußballmannschaft aus Düsseldorf zu Gast. Nicht irgendeine: Ein Team aus unbegleiteten jugendlichen Flüchtlingen reiste aus der Landeshauptstadt an.
Efthimios „Mimi“ Mpalntoumis, engagierter Trainer der Kettwiger B-Junioren, schwärmte von diesem Match auf hohem spielerischem Niveau: „Wir haben zwar mit 2:5 verloren. Macht aber nix, das war nämlich vollauf verdient. Was die Jungs geboten haben, das hatte schon Qualität.“
Gemeldet hatte das Düsseldorfer Team zum Turnier, was aber ausfiel. Doch einem Freundschaftsspiel stand nichts im Wege. Die Jugendlichen aus Gambia, Syrien, Afghanistan und Iran waren begeistert vom warmherzigen Empfang in Kettwig. Mpalntoumis überreichte ihrem sportlichen Leiter Manfred Novacek als Geschenk einen neuen Trikotsatz. Hinterher waren die Flüchtlinge und ihre Betreuer zum Imbiss eingeladen und wollten gar nicht mehr gehen. Besonders freute sich Mpalntoumis über eine schöne Geste der Gäste: „Wir sollen zu einem Rückspiel nach Düsseldorf kommen. Das nehmen wir in der Saisonvorbereitung gerne wahr.“ Auch FSV-Jugendleiter Gunter Paas ist für eine Wiederholung des internationalen Vergleichs: „Eine tolle Truppe. Auch wenn wir verloren haben, hat es Riesenspaß gemacht. Mehr davon.“
Auf den Bau eines Flüchtlingsheimes am benachbarten Bahnhof reagiert Jugendchef Paas ebenso positiv: „Erst einmal müssen wir natürlich abwarten, welche Gruppen dort einziehen und wie lange sie in Kettwig bleiben. So eine internationale Spielberechtigung dauert nämlich rund zwei Monate. Aber bei uns mittrainieren können sie auf jeden Fall, sie sind herzlich eingeladen. Das tut ihnen bestimmt gut und unseren Jungs auch. Wir stehen den Flüchtlingen jedenfalls offen gegenüber.“