Essen-Heidhausen. . Unbekannte brachen ins Gemeindezentrum von St. Kamillus in Essen-Heidhausen ein. Pater hat nun einen Zettel im Tresor: „Ätsch, hier gibt es kein Geld…“
Der Golfclub Heidhausen an der Preutenborbeckstraße wurde am Wochenende von Langfingern heimgesucht. Auf dem Platz „Schauinsland“ liegt Bahn 4, ein Par 3-Loch, idyllisch direkt neben einer Kuhweide. Dort wurde eine in der Gewitterhütte abgestellte Golftasche durchsucht und ein Handy entwendet. Clubmanager Jochem Schumacher ist konsterniert: „Zwei Gestalten mit dunklen Parkas, die offensichtlich keine Golfer waren, haben im Gebüsch gehockt und darauf gelauert, dass man der Tasche den Rücken zuwendet.“
Ein weiterer Trick? Auf dem Parkplatz waren Autos geöffnet, teilweise konnten die Fahrzeuge nicht mit den Funkschlüsseln verriegelt werden. Der Club bittet wegen dieser Vorkommnisse um besondere Aufmerksamkeit: „Lassen Sie Ihre Golftaschen nicht unbeobachtet und vergewissern Sie sich, dass Ihr Fahrzeug auch tatsächlich verriegelt ist.“ Auffälligkeiten sollten im Sekretariat gemeldet werden.
Einbrecher stiegen nachts ins Gemeindezentrum ein
Nur 800 Meter vom „Abschlag Nummer vier“ entfernt hatten Einbrecher ein weiteres Ziel ausgemacht. Sie brachen die Tür des Nebeneingangs des Gemeindezentrums von St. Kamillus auf. Das war in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Auch verschlossene Zwischentüren und Schränke waren kein Hindernis, wie Pater Jörg Gabriel feststellen musste: „Die Polizei sagte uns, das wären richtige Profis gewesen, mit entsprechendem schweren Werkzeug. Man sieht kaum, wo sie die Schlösser geknackt haben. Die Mühe hätten sie sich aber sparen können. Wir lagern hier keine großen Geldbestände. Wo sollen die auch herkommen?“, fragt der Pater.
Immerhin, so professionell waren die Diebe, dass sie zwar Schränke leer räumten, um sie zu durchsuchen, die Akten aber ordentlich daneben stapelten. Der in Würde ergraute Computer blieb unangetastet. Nichts wurde zerstört, kaputt waren nur die Schlösser.
Darum kümmert sich jetzt ein Gutachter der Versicherung, soweit hält sich der Schaden in Grenzen. Doch die Menschen in der „Begegnung Camillo“ sind selbstredend geschockt, denken auch spontan an die eigenen vier Wände. Ist dort alles gesichert? Die Sorge lässt die Mitarbeiter nicht mehr los: „Ich lasse jetzt immer die Rollläden runter, wenn ich das Haus verlasse.“
„In Gemeindezentren ist nix zu holen“
Pater Jörg Gabriel verbreitet jedoch stoische Gelassenheit mit einem Spritzer Ironie. Der Doktor der Theologie sagt: „Mein Tipp an die Herren Einbrecher: Lassen Sie bitte die Finger von kirchlichen Einrichtungen. Es lohnt sich nicht. In Gemeindezentren ist nix zu holen.“
Umständlich holt er den großen Schlüssel zum Tresor hervor, die Tür schwingt auf, er ist gähnend leer. Nicht ganz, Pater Gabriel grinst: „Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen!“ Im Tresor liegt ein Zettel mit einer eindeutigen Botschaft: „Ätsch, hier gibt es kein Geld…“