Essen-Werden. . Die Mauer der Evangelischen Kirche an der Heckstraße ist marode - im Sommer sollen die ersten Sanierungsarbeiten beginnen.

Wenn Bodo Besselmann über die Restaurierung der historischen Mauer der Evangelischen Kirche Werden an der Heckstraße spricht, merkt man ihm an, dass er mit viel Herzblut bei der Sache ist. Der 48-Jährige bekleidet seit vier Jahren das Amt des Baukirchmeisters und ist eine der treibenden Kräfte der vor anderthalb Jahren gegründeten Initiative zur Restaurierung der Umfriedung der Kirche.

Im August 2014 startete das Projekt „Die Westseite – eine Mauer ruft um Hilfe“, um die Aktivitäten rund um den ersten Bauabschnitt bekannt zu machen und Sponsoren zu finden. Denn die dauerhafte Instandsetzung der gesamten Anlage, die aus dem Jahre 1900 stammt und als architektonisches Kleinod gilt, mittlerweile an etlichen Stellen aber arg marode ist, dürfte nach Experten-Schätzungen zwischen 250 000 und 300 000 Euro kosten. Der sich langsam auflösende Sandstein gefährdet in weiten Teilen die Standfestigkeit des Mauerwerks und muss komplett ausgetauscht werden.

Doch zunächst geht es um die Sanierung des rechten Mauerteils an der Heckstraße, vor allem im Bereich Kapellenhof. Hier klafft ein großes Loch in dem Bauwerk, weil die Gemeinde einen Teil der Mauer schon vor geraumer Zeit aus Sicherheitsgründen abtragen musste – an dieser Stelle drohte sie einzustürzen.

„Ich hoffe, dass wir im Sommer mit den Arbeiten loslegen können“, sagt Besselmann, „dann sollten wir auch die im Moment noch fehlenden 10 000 Euro beisammen haben.“ 40 000 Euro kosten die Arbeiten dieses ersten Bauabschnitts, 30 000 wurden bisher durch Spenden und Sponsoren eingesammelt.

Bei den Vorbereitungen arbeitet die Gemeinde eng mit den Denkmalschutzbehörden zusammen, da die Mauer zum einen unter Denkmalschutz steht, zum anderen ohnehin möglichst originalgetreu restauriert werden soll. „Man denkt vielleicht, dass wir die Mauer auch einfach abreißen könnten“, erläutert der Baukirchmeister, „und durch einen Maschendrahtzaun ersetzen können. Das wollen wir aber nicht, und es geht auch nicht, da Kirche und Einfriedung unter Denkmalschutz stehen.“

Der Umgang mit den Behörden und ihren peniblen Vorschriften ist bisweilen durchaus aufwändig und natürlich mit einiger Bürokratie verbunden. Selbst welcher Mörtel für die Fugen verwendet wird – darüber wacht die Behörde. „Ich halte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz stets auf dem Laufenden“, so Besselmann, der sich einen Zuschuss der Landesbehörde erhofft. Im Frühjahr will sich das Land konkret dazu äußern.

Sollte im Sommer der erste Bauabschnitt starten können, ist erst eine kleine Wegstrecke zurückgelegt. „Dann geht’s später entlang der Heckstraße weiter“, sagt Besselmann, „dieser Teil ist glücklicherweise nicht so stark beschädigt wie der am Kapellenhof.“

Die gesamte Restaurierung sei durchaus ein Großprojekt, „was uns noch einige Jahre auf Trab halten wird.“