Essen-Heidhausen. . Der VKJ hat die Einrichtung übernommen. Mit einem Familienfest wurde offiziell die Eröffnung gefeiert. Weitere VKJ-Kita geht im März an den Start.

Dagmar Hamacher, die Leiterin des nun auch offiziell eröffneten VKJ-Kinderhauses LaLeLu, hat ihren Traumjob gefunden: „Eine schöne Arbeit, die aber große Anforderungen stellt.“

Nachdem am Brosweg ein privater Kindergarten aufgegeben wurde, aber immer noch einen hoher Bedarf an Betreuungsplätzen im Stadtteil zu beklagen war, wandte sich das Jugendamt an den 1970 gegründeten „Verein für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten Ruhrgebiet“, kurz VKJ. Der übernahm die Trägerschaft, die Kita wurde den neuen Ansprüchen angepasst, entsprechend renoviert und mit neuester Technik ausgestattet.

Im August konnten Dagmar Hamacher und ihre Stellvertreterin Christiane Schmitz dann zum ersten Mal die Tür aufschließen. Der Bedarf ist groß, gerade die Betreuung U3 nachgefragt, deswegen wurde das Haus mit Anmeldungen überhäuft, viele Kinder stehen für 2016 und 2017 auf der Liste.

Die meisten der Kinder sind ein, zwei Jahre alt und werden von fünf pädagogischen Fachkräften betreut, dazu gesellen sich noch eine Logopädin, eine Musikpädagogin und nicht zuletzt „Unsere Katja“. Die ist Köchin aus Leidenschaft und zaubert mit Töpfen und Pfannen. Ausgewogene Ernährung, täglich frisch zubereitet, ist am Brosweg ganz wichtig und kommt bei den Kleinen richtig gut an.

Der pädagogische Ansatz ist ambitioniert. SoNaRe (Soziale Nachhaltige Resonanz) ist ein Programm zur musikalischen Frühförderung, die Sucht- und Gewaltprävention „Papilio“ motiviert die Kinder, kreativ zu werden, ihre eigenen Gefühle kennen und begreifen zu lernen. Das Projekt „Ich bin Ich“ hat die Botschaft: „Jeder Mensch ist einzigartig!“

Von 7 bis 17 Uhr werden die 34 Kinder in zwei Gruppen betreut. Das macht auch das besondere Flair dieser kleinen, aber feinen Einrichtung aus: Gut gelegen, verströmt sie persönlichen Charme, den wohl nur solch eine überschaubare Einheit bieten kann.

Oft werden Ausflüge in die „große weite Welt unternommen“. „Wir sind ganz viel in der Natur. Wir waren auch schon auf dem Reiterhof, gemeinsam Einkaufen, die Älteren gehen ins Theaterstück ‚Der Mond und der Wolf‘. Demnächst wollen wir die Polizei-Hauptwache besuchen, vielleicht die Feuerwehr, den Flughafen, den Zahnarzt…“

Wie wohl sich die Kinder fühlen, beweist der Umstand, dass die „Pendler“ aus Kray, Kettwig und Kupferdreh selbst dann nicht wieder wechseln würden, wenn sie bei sich „nebenan“ im Stadtteil einen Platz ergattern könnten. Dagmar Hamacher ist schon stolz: „Die Eltern spüren die besondere Atmosphäre. Wir im Team verstehen uns halt gut, das merken die Menschen.“ Mit den Paten des Abenteuer-Spielplatzes in Sichtweite ist eine Kooperation auf den Weg gebracht, man will sich zum Beispiel beim Sommerfest einbringen.

Alles gut am Brosweg. Bleiben Wünsche offen? Dagmar Hamacher nickt: „Für unser kleines Außengelände hätten wir so gerne einen Sensi-Parcours und Spielhütten aus Weidengeflecht Dafür bräuchten wir aber Sponsoren…“

Prominenz bei der Eröffnung

Aber erst einmal liegt die offizielle Eröffnung hinter ihr - mit Familienfest. Dagmar Hamacher: „Alles hat bestens geklappt, wir erlebten einen ungeahnten Andrang. Und dies bei bescheidenem Wetter, und obwohl viele Kinder und auch deren Eltern erkrankt waren.“

Neben den kleinen „Kunden“ hatte sich auch reichlich Prominenz eingestellt: Bürgermeister Rudolf Jelinek, der 2. Bezirksbürgermeister Reinhold Schulzki, viele Bezirksvertreter, die Kinder- und Jugendbeauftragten Tanja Schmitz und Daniela Rittkowski, Jürgen Schroer vom Jugendamt Essen, VKJ-Vorsitzender Frank Müller, Geschäftsführer Oliver Kern und dessen Nachfolgerin Vera Luber.

Zur Einstimmung bot der Erzieher-Chor des Kinderhauses eine musikalische Einlage. Mit „We are the world“ begeisterten die textsicheren Pädagogen.