Essen-Kettwig. . Immer mehr Menschen verzichten bei der Ernährung auf Fleisch. Die Gastronomie hat sich schon seit langem darauf eingestellt.

Die Zahl der Menschen in Deutschland, die kein Fleisch mehr essen, steigt stetig. Und auch in der Gastronomie hat der Vegetarier als Gast mittlerweile einen hohen Stellenwert. Längst muss er nicht mehr auf überbackenes Gemüse oder einen langweiligen Salat ausweichen.

Im Kettwiger Restaurant „Der Bonner Hof“ von Ursula und Henning Matzke gibt es seit rund drei Jahren sogar eine eigene vegetarische Karte. Und selbst, wer sich vegan ernährt und komplett auf tierische Produkte verzichtet, wird dort fündig. „Wir arbeiten natürlich auch mit Sojaprodukten“, sagt Chefin Ursula Matzke. „Die Gäste essen mittlerweile viel bewusster, und die Beilagen treten mehr und mehr in den Vordergrund.“ Glutenfrei und ohne Lactose? Alles kein Problem.

Kräuterseitlinge mit Rosenkohlperlen findet man auf ihrer vegetarischen Karte oder Spätzle in Bergkäsesauce geschwenkt. Und zu Weihnachten bietet die Küche ein Vier-Gänge-Menü - für Vegetarier.

Privat sind die Matzkes Flexitarier. Ab und an kann schon mal ein Stück Fleisch auf dem Teller liegen - muss aber nicht. Aber gesund muss sie sein, die Ernährung, „und wenn schon Fleisch, dann von guter Qualität und aus artgerechter Haltung“, sagt Ursula Matzke.

Gefüllte Zucchinischiffchen und Flammkuchen mit Blattspinat und Käse - nur zwei der Gerichte für Vegetarier, die auf der Karte des Hotel-Restaurants Schmachtenbergshof stehen. „Fleischloses bieten wir jetzt schon seit zehn Jahren an. Und die Nachfrage steigt deutlich. Aber auch immer mehr Gäste ernähren sich komplett vegan. Mit Gemüse, frischen Salaten und gutem Olivenöl kann man da auch eine Menge machen“, sagt Jörg Kaiser, der gemeinsam mit seinem Bruder Bernd und Mutter Hannelore das Kettwiger Traditionshaus leitet. „Auch wenn wir Büfetts anrichten, stellen wir fest, dass die verschiedenen Stationen ohne Fleisch immer beliebter werden.“

Der Vegetarierbund Deutschland geht davon aus, dass sich rund 10 Prozent der acht Millionen Deutschen vorwiegend fleischlos ernähren. Der Trend scheint unaufhaltsam.

Ein Dorado für fleischlose Esser sind italienische Restaurants. Im Ristorante Capofino in der Ruhrstraße stehen zum Beispiel frische Linguine mit Schwarztrüffel-Püree in Sahnesauce auf der Karte. Wer wird da ein Stück Fleisch vermissen. Und auch die indische und die asiatische Küche bieten eine Vielzahl von vegetarischen Gerichten. Im Mittelpunkt stehen meist Reis, exotische Gewürze und pikante Saucen. Typische Zutaten sind Kokosmilch, Thai-Basilikum, Sojabohnensprossen, frischer Koriander, Chilischoten und Ingwer.

Auch ein Blick auf die Speisenkarte des Hotel-Restaurant Sengelmannshof zeigt, dass Genuss und vegetarische Küche nicht zwei Paar Schuh sein müssen. Wie klingt denn Picatta von der Aubergine? Oder Burger mit Gemüsebratling?