Essen-Kettwig. . Die Realschule Kettwig soll Dependance der Realschule in Rellinghausen werden. Die Bezirksvertretung hofft auf eine langfristige Perspektive.
In der Oktobersitzung wird der Rat über den Verwaltungsvorschlag entscheiden - demnach soll die Realschule Kettwig im kommenden Jahr aufgelöst und zum Teilstandort der Albert-Einstein-Realschule gemacht werden (diese Zeitung berichtete).
Damit beschäftigte sich jetzt die Bezirksvertretung IX. Für Michael Bonmann, „ein bitterer Apfel, in den wir beißen müssen“. Und auch die Schulkonferenz der Albert-Einstein-Realschule in Rellinghausen kann sich mit den Plänen - ähnlich wie der Bezirksbürgermeister - nur schwer anfreunden. Zwar hatte man sich nach eingehender Beratung dafür ausgesprochen, äußerte aber auch Bedenken. Schulleiterin Ulrike Liebenau in einer Stellungnahme: „Große Bedenken gab es von allen Mitgliedern hinsichtlich der Entfernung von rund 13 Kilometern. Das Argument für diese Lösung lag in der Notwendigkeit, einen Realschulstandort in Essen-Kettwig neben dem ortsansässigen Gymnasium zu erhalten.“
Schwierig werde es sicherlich auch, Qualität, Niveau und Arbeitsklima auf dem bisherigen Stand zu halten - die Kettwiger Schule wird dann quasi von Rellinghausen aus geleitet.
Für Regine Möllenbeck, Leiterin des Schulverwaltungsamts der Stadt Essen, ist diese Lösung alternativlos, denn „die Realschule Kettwig war aufgrund der Anmeldezahlen nur geduldet - und so eine Duldung ist befristet. Und trotz der im Laufe eines Schuljahres oftmals nach oben korrigierten Anmeldezahlen wären wir nicht aus der Duldung herausgekommen.“
Lediglich das Gehalt einer Schulleiterstelle spare das Land durch diese Maßnahme - und solch eine Dependance-Lösung könne auch wieder rückgängig gemacht werden. „Wenn sich die Anmeldezahlen stabilisieren, gibt es die Möglichkeit, wieder eigenständig zu werden. Im Hinblick auf die Neubaugebiete und die Flüchtlingssituation dürfen wir derzeit auch kein Schulgebäude aufgeben“, sagt Regine Möllenbeck.
Für Michael Bonmann und die BV Anlass genug, ihrem Beschluss eine positive Richtung zu geben. „Wir freuen uns, dass die Realschule erhalten bleibt und langfristig eine Perspektive hat“ - so lautet er.
Das nahm Regine Möllenbeck gern mit auf den Weg, denn „man wird wahrnehmen, wie die Politik das Thema begleitet“.
Schule an der Ruhr
Auch für die Schule an der Ruhr (Mintarder Weg/Gustavstraße) stehen organisatorische Maßnahmen an. Der Grundschulverbund wird zum 31. Juli 2016 aufgelöst und danach als Gemeinschaftsgrundschule an der Ruhr dauerhaft an zwei Standorten weitergeführt. Wobei „der Teilstandort (Gustav-straße) nur solange erhalten bleiben soll, wie Bedarf besteht“. Doch die Prognosen deuten darauf hin, dass auch in absehbarer Zukunft die Schule eine stabile Dreizügigkeit erreichen wird.
Das kann auch Regine Möllenbeck bestätigen: „Damals, bei der Zusammenlegung, ist man davon ausgegangen, die Gustavstraße zu schließen. Doch alle Zahlen deuten in eine andere Richtung.“ Von der Änderung zum nächsten Schuljahr werde man im Alltag nichts merken. Sie gebe allerdings der Schulleitung bessere Möglichkeiten. Zum Beispiel bei der Einteilung der Klassen. Wenn die Schulkonferenz sich dazu entschließt, könnten zum Beispiel die Klassen eins und zwei an dem einen und die Klassen drei und vier am anderen Standort unterrichtet werden.
Übrigens: Für Michael Bonmann ein Unding, „dass der Förderverein bereit ist, für den Anstrich der Flure am Mintarder Weg das Geld zu geben, aber immer wieder vor eine Wand läuft“.