Essen-Kettwig. . Der Heimat- und Verkehrsverein lädt am Donnerstag zu einer öffentlichen Diskussion ins Kettwiger Rathaus ein - die Belebung des Kettwiger Alltags ist das Thema.
Hearings sind im Sinn der Demokratie zur pluralistischen Meinungsbildung gedacht - und genau darum geht es Georg Thaler. Der Kettwiger ist Leiter des HVV-Ausschusses „Belebung des Kettwiger Alltags“. Heute lädt er um 19 Uhr zu solch einem Hearing ins Büro des Heimat- und Verkehrsvereins im Kettwiger Rathaus ein.
Nicht zur „Schlafstadt“ verkümmern
Es kann kommen, wer mag und sich für die Zukunft Kettwigs interessiert. Georg Thaler: „Es geht an diesem Abend um einen ersten Gedankenaustausch. Was soll und was kann unternommen werden, um Kettwig zu beleben.“
Das klingt direkt nach dem guten Verlauf der Kettwiger Meile eigentlich provokant, aber gemeint sind in diesem Fall nicht Kettwigs Großveranstaltungen. Davon gibt es im Jahresverlauf mittlerweile ein Dutzend. Meist gut besucht, mit oftmals großem Unterhaltungswert und auch einer nicht zu unterschätzenden Werbewirksamkeit für den Stadtteil.
Doch Georg Thaler geht es besonders um die Nachhaltigkeit. Und er stellt im Vorfeld der Veranstaltung einige Fragen. Was soll unternommen werden, „damit unser Kettwig nicht Zug um Zug zur reinen ‘Schlafstadt’ verkümmert, damit unser Kettwig ein belebter Heimatort bleibt, beziehungsweise wird und zwar nicht nur bei den schönen Festveranstaltungen und nicht nur bei Sonne in den Sommermonaten.“
Belebung sei vor allem im Winter und bei schlechtem Wetter und außerhalb der Markttage nötig, die immer für eine hohe Besucherfrequenz sorgen.
Er möchte, „dass Kettwig ein ähnliches Schicksal erspart bleibt wie dort, wo andernorts ganze, ehemals lebendige Hauptstraßen inzwischen ziemlich leer geworden sind, und dort de facto kaum ein öffentliches Leben mehr stattfindet“. Wie sehen die Kettwiger das? Teilen sie seine Befürchtungen? Die heutige Veranstaltung soll zeigen, wohin die Reise hingehen könnte.
Bei einigen Einzelhändlern ist derzeit die Richtung vorgegeben - gute Umsätze wie noch vor wenigen Jahren werden in kaum einer Branche erreicht. Das Ausweichen in den Internethandel ist mittlerweile für viele Geschäftsleute das Mittel der Wahl. Das Einkaufserlebnis vor Ort wird das sicherlich nicht ersetzen können.