Essen-Kettwig. . Weil die Zahl der Einbrüche steigt, will man in Essen-Kettwig den Sicherheitsdienst ausweiten. An den Kosten sollen sich mehr Händler beteiligen.

Seit fünf Jahren finanzieren Kettwiger Einzelhändler einen privaten Sicherheitsdienst, dessen Mitarbeiter regelmäßig in der Altstadt Patrouille gehen. „Anlass war damals der zunehmende Vandalismus in der Altstadt – besonders an den Wochenenden“, sagt Wolfgang Bieger, Vorsitzender der Werbegemeinschaft KettIN.

Doch mittlerweile habe sich die Lage deutlich verändert, die Probleme hätten sich verschoben, denn „mit Zerstörungen haben wir kaum noch zu tun, dafür steigt die Zahl der Einbrüche immer weiter.“ Als Konsequenz will sich KettIN in Sachen Sicherheit neu aufstellen. Der erste Schritt wird ein Wechsel des Anbieters sein: „Das ist aber keine Qualitätsentscheidung, sondern der Tatsache geschuldet, dass der künftige Sicherheitsdienst seinen Sitz nicht wie jetzt in Mülheim hat, sondern ganz in unserer Nähe, an der Ruhrtalstraße.“ Im Rahmen des nächsten KettIN-Unternehmertreffs im September will Wolfgang Bieger den Mitgliedern das künftige Konzept vorstellen und auch um neue Mitglieder werben.

Forderung nach ständiger Besetzung der Wache

„Als wir 2010 mit dieser Aktion begannen, teilten sich 40 Geschäftsleute die Kosten – heute sind es leider nur noch 20. Aber alle anderen profitieren natürlich davon, dass ein Sicherheitsdienst regelmäßig an den Wochenenden unterwegs ist.“ Mitmachen könne übrigens jeder – dazu muss man nicht KettIN-Mitglied sein“, sagt Bieger und setzt auf mehr Solidarität unter den Einzelhändlern.

Die steigende Zahl der Einbrüche beschäftigt aber nicht nur die Ladenbesitzer in der Kettwiger Altstadt. Monika Mammone und Burghard Settner hatten zu Jahresbeginn eine Unterschriftenaktion initiiert. Ihren Forderungen nach einer ständigen Besetzung der Wache an der Hauptstraße und mehr Präsenz auf den Straßen, gerade an Wochenenden und nach Einbruch der Dunkelheit, schlossen sich 1400 Bürger an.

Die Listen wurden im Frühjahr dem Leitenden Polizeidirektor Gefahrenabwehr/Einsatz für Essen und Mülheim, Detlef Köbbel, und Holger Schepanski, Leiter der Polizei-Inspektion Süd übergeben.

Auch im Schmachtenbergviertel sinkt die Beteiligung

Bereits seit 1999 ist ein privater Sicherheitsdienst im Kettwiger Villenviertel Schmachtenberg unterwegs. Auf Initiative des Anwohners Max Voormann taten sich damals 130 Eigenheimbesitzer zusammen und finanzierten so einen Sicherheitsdienst, der zu verschiedenen Wachzeiten in den Straßen unterwegs war.

Doch seit einigen Jahren sinkt auch hier die Zahl der aktiven Teilnehmer an der Arealbewachung drastisch. In Folge dessen wurden die Überwachungsintervalle gekürzt.