Essen-Kettwig. . Die Kettwigerin Kira Renczewitz überbrückt die Wartezeit bis zum Beginn ihres Medizinstudiums mit der Ausbildung zur Rettungssanitäterin.

Die Klausuren sind geschrieben, die mündlichen Prüfungen vorbei. Viele Abiturienten stehen nun vor der Wahl: Ausbildung oder Studium? Doch nicht jeder bekommt auf Anhieb einen Studienplatz. Angehende Medizinstudenten überbrücken oft die Wartezeit bei den Johannitern. An der staatlich anerkannten Rettungsdienstschule des Regionalverbandes Essen werden sie zum Rettungshelfer und Rettungssanitäter ausgebildet und sammeln zugleich praktische Erfahrung an den eigenen Lehrrettungswachen in Essen und Mülheim.

Kira Renczewitz hat viel um die Ohren. Gerade noch schaut die Kettwigerin in ihr Lehrbuch, da läutet der Einsatzmelder an ihrem Gürtel und kündigt den nächsten Einsatz an. Schnell schließt sie ihr Buch, zieht sich die Johanniter-Rettungsjacke an und steigt mit ihrer Kollegin in den Krankenwagen. Wie viele andere junge Menschen wartet Kira auf einen Studienplatz im Fachbereich Medizin. Obwohl sie ihre Abiturprüfungen im vergangenen Sommer bestanden hat, reichte ihr Notendurchschnitt nicht direkt für einen Studienplatz. „Ich musste mir dann einen Plan B überlegen“, erzählt sie - und entschied sich zur Überbrückung der Wartezeit für eine rettungsdienstliche Ausbildung bei den Johannitern.

Als Kind hatte Kira Renczewitz die Johanniter über den Schulsanitätsdienst kennengelernt. Wie viele andere Schüler in Essen und Mülheim wurde sie darin ausgebildet, im Notfall auf dem Schulhof bei Verletzungen zu helfen. Parallel engagierte sie sich in den Jugendgruppen der Johanniter, nahm an Ausbildungswochenenden teil, wurde zur Rettungshelferin und Rettungssanitäterin ausgebildet. „Deshalb wollte ich in den Rettungsdienst“, erklärt die 20-Jährige.

Ihre rettungsdienstlichen Ausbildungen hat Kira Renczewitz berufsbegleitend an der Essener Rettungsdienstschule absolviert und damit den Grundstein für ihr Studium gelegt. „Ich wollte erste Erfahrungen in der Notfallmedizin sammeln“, so die Kettwigerin. Den größten Vorteil sieht sie im berufsbegleitenden Angebot. „Hier kann ich Job und Ausbildung direkt verbinden. Im Unterricht am Abend und an Wochenenden lerne ich die theoretischen Inhalte, die ich dann tagsüber praktisch umsetzen kann. Da bekomme ich sofort ein Feedback über meinen Lernfortschritt.“

Dabei helfen ihr vor allem auch die praxisnahen Übungen im hauseigenen Simulationszentrum, die den direkten Praxistransfer ermöglichen und auf zukünftige Einsätze vorbereiten. Mit ihren Mitschülern und Dozenten versteht sich Kira übrigens bestens und lobt das gemeinsame Lernerlebnis.

Die Ausbildung hilft ihr nicht nur für das Studium

Stressfrei ist ihr Alltag allerdings nicht. Manchmal geht sie morgens um 6.30 Uhr aus dem Haus und kommt erst nach 22 Uhr wieder. „Das ist ganz schön hart, weil ich kaum Freizeit habe und viel lernen muss. Dafür habe ich aber eine rettungsdienstliche Ausbildung, die mich auf mein Studium vorbereitet, und einen Job mit Praxisbezug. Die Ausbildung hilft mir nicht nur fürs Studium, sondern auch als Mensch weiter“, freut sich Kira Renczewitz und bereitet sich auf den nächsten Abendkurs an der staatlich anerkannten Rettungsdienstschule der Johanniter vor.

Alle weiteren Informationen zum Ausbildungsangebot oder zur Mitarbeit bei den Johannitern unter www.johanniter.de/essen oder 0201/89 646-0.