Essen-Kettwig. . Platz für 150 Flüchtlinge bietet die Asylunterkunft, die auf dem Parkplatz unweit des Alten Bahnhof Kettwig an der Ruhrtalstraße gebaut wird.

Voraussichtlich im Juni 2016 wird die geplante Unterkunft für Asylbewerber an der Ruhrtalstraße fertiggestellt sein. Auf dem großen Parkplatz unweit des Bürgerzentrums Alter Bahnhof Kettwig werden dann zwei Gebäude insgesamt 150 Asylsuchenden Platz bieten. Derzeit ist die Stadt bei den Gebäuden in der Phase des Vorentwurfs.

Schon bei Bekanntgabe des Standortes hatte Wolfgang Lettow, Vorsitzender der IG Bahnhof, ein „Willkommensfest“ für die neuen Nachbarn in Aussicht gestellt.

Und auch die Evangelische Kirchengemeinde Kettwig und die katholische Gemeinde St. Peter und Laurentius wollen sich dann verstärkt in der Flüchtlingshilfe engagieren.

Im Nachbarstadtteil Werden bereitet sich die Initiative „Werden hilft!“ seit November 2014 auf die Eröffnung des Erstaufnahmelagers in Fischlaken vor.

In der Sitzung der Bezirksvertretung am vergangenen Dienstag machte Ingo Penkwitt, Leiter der Immobilienwirtschaft, noch einmal deutlich, „dass die Entwicklung derzeit immer schneller geht, immer mehr Flüchtlinge kommen“. Entlastung bringt, dass die Landeseinrichtung im Opti-Park um 320 Plätze erweitert werden soll. Damit kann die Stadt die Unterbringung der Menschen in Turnhallen erst einmal abwenden (wir berichteten).

Im Bezirk IX wird außer an der Ruhrtalstraße eine weitere Asylunterkunft an der Lerchenstraße in Bredeney gebaut. Dort entstehen 100 Plätze. Auch diese Einrichtung wird in einem Jahr fertig sein.

Geplant sei auch, „die neuen Standorte zu behalten und - wenn die Flüchtlingswelle abgeebbt ist, die alten Unterkünfte abzureißen“, teilte Ingo Penkwitt mit.

Patrick Widmaier von der CDU-Fraktion der BV IX kann sich mit dem vom Rat beschlossenen Standort Ruhrtalstraße nicht anfreunden. „Die Standorte am Stadtrand sind problematisch, weil die Menschen nicht integrativ untergebracht sind. Man hätte nachvollziehbare Kriterien entwickeln und danach entscheiden müssen.“

Daniel Behmenburg, SPD-Fraktion: „Die Standortfrage stellt sich nicht mehr - diese Kritik gehört in die Ratsfraktion. Die Einrichtungen in Essen sind voll und wir können zum Glück noch auf Zeltstädte auf Sportplätzen verzichten.“