Essen-Kettwig. .
Die Aussage der Polizei ist eindeutig. In Kettwig werde nicht mehr und nicht weniger eingebrochen als in anderen Essener Stadtteilen. Das subjektive Empfinden ist allerdings ein anderes. Fast täglich hört man von neuen Straftaten. Ziel war jetzt das Bürgerzentrum Alter Bahnhof Kettwig. Und dort gingen die unbekannten Täter mit brachialer Gewalt vor.
Zwischen Mitternacht und vier Uhr in der Früh muss es passiert sein, mutmaßt Wolfgang Lettow, Vorsitzender der IG Bahnhof. Dann fahren die S-Bahnen nicht mehr, die Bahnhofs-Gastronomie ¾ Zehn hat geschlossen.
Gleich an drei Stellen haben sich die Täter Zugang ins Haus verschafft - durch ein Fenster an der Rückseite des Gebäudes und durch zwei Türen.
Die Beute: zwei Kassen mit wenig Wechselgeld, die sie im Büro des Restaurants fanden und zwei CD-Player. Das Fazit: elf aufgebrochene und zerstörte Türen, ein aufgebrochenes Fenster und ein Sachschaden von rund 20 000 Euro.
„Die Einbrecher haben sogar eine Fluchttür aufgehebelt, die gar nicht abgeschlossen war“, sagt Wolfgang Lettow.
Mit besonders roher Gewalt seien sie an Raum vier vorgegangen. Dort wurde die Tür samt Mauerwerk aus der Zarge geschlagen. Wahrscheinlich waren die Täter mit schwerem Gerät angerückt - u.a. mit einem Rammbock, wie ihn die Polizei bei Einsätzen verwendet. Wolfgang Lettow: „So eine brachiale Gewalt haben selbst die Beamten selten bei einem Einbruch erlebt.“
In dieser Nacht wurde nicht nur in den Alten Bahnhof an der Ruhrtalstraße eingebrochen. Auch in die Pit Stop-Zentrale an der Ringstraße, in eine Villa an der Hauptstraße, in das Sportstudio Fitness First an der Montebruchstraße und in die Kita Corneliusstraße drangen Unbekannte ein.
Ärger macht jetzt die Versicherung des Bürgerzentrums, denn „es ist mittlerweile der dritte Einbruch - der letzte war 2011“. Wolfgang Lettow rechnet damit, dass Auflagen zu erfüllen sind. „Sinn macht ja nur ein ‘stiller Alarm’, der direkt an die Polizei weitergeleitet wird.“
Auch über eine Videoüberwachung habe man schon nachgedacht, „aber das Außengelände ist im Besitz der Deutschen Bahn und da gibt es aus Datenschutzgründen wohl Probleme.“