Essen. Ob Staatsanwaltschaft Bochum oder Amtsgericht Essen: Der Anfahrtsweg ist etwa gleich geblieben. Zumwinkel-Anklägerin Margrit Lichtinghagen hat am Montag nach vier Wochen Krankheit ihren Dienst als Richterin aufgenommen. "Ganz unspektakulär", betont Behördensprecher Gerd Richter.

Sitzungen der 54-Jährigen Juristin, die in Essen eine für längere Zeit erkrankte Richterin vertritt, sind erst ab dem 13. Februar geplant. "Sie arbeitet sich jetzt erst einmal ein", berichtete Gerd Richter weiter. Die Behörde überlege gemeinsam mit der Richterin, ob die vielen Anfragen der Medien vielleicht mit einem Fototerminn beschieden werden könnten. Ein ungewöhnlicher Schritt am ersten Diensttag einer Amtsrichterin, die sich künftig um Ladendiebe, Schwarzfahrer und andere kleine Fische kümmern muss. Geldbußen wird sie auch verteilen dürfen, allerdings nicht mehr in der Millionenhöhe, die ihr als Ermittlerin in der Bochumer Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität vertraut war.

Margrit Lichtinghagen hatte durch die spektakuläre Hausdurchsuchung bei Ex-Postchef Klaus Zumwinkel bundesweite Prominenz erhalten. Die Anklage gegen ihn schrieb sie noch selbst. Querelen innerhalb ihrer Behörde und Streit mit der Leitungsebene sorgten Ende 2008 für ihre Versetzung in die Nachbarstadt Essen.

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