Essen. Der 51-jährige Essener, bekannt als Big Buddha, wurde nun vom Schwurgericht wegen gefährlicher Körperverletzung zu sechs Jahren Haft verurteilt. Er hatte seine Ehefrau, eine Thailänderin, auf der Rückfahrt vom Velberter Saunaclub „Acapulco“ brutal verprügelt, weil sie sich in Gladbeck selbstständig machen und von ihm trennen wollte.

„Big Buddha“ muss sitzen. Das Essener Schwurgericht verurteilte den Essener Peter K. (51) aus dem Rotlichtmilieu wegen gefährlicher Körperverletzung zu sechs Jahren Haft. Er hatte seine Ehefrau, eine Thailänderin, auf der Rückfahrt vom Velberter Saunaclub „Acapulco“ brutal verprügelt, weil sie sich in Gladbeck selbstständig machen und von ihm trennen wollte.

Der massige Mann aus dem Stadtteil Karnap mit der Vorliebe für Asien, dessen kahl rasierten Schädel hinten ein Buddha-Tattoo ziert, hatte nur einen Schlag „auf die Birne“ seiner Frau eingeräumt. Als Richter Andreas Labentz ihn über die Möglichkeit der Revision belehrte, nickte Peter K. heftig mit dem Kopf: „Sofort!“ Doch die Beweislage war eindeutiger, als die Reaktion des Angeklagten vermuten lässt. Labentz erinnerte daran, wie detailliert die 37 Jahre alte Ehefrau ausgesagt habe.

Massage in Saunaclubs

Sechs Jahre lang hatte Peter K. in Thailand gelebt. 2005 heiratete er dort seine Frau, brachte sie nach Essen. Thai-Massage bot sie in Saunaclubs wie dem Velberter „Acapulco“ und dem Essener „Penelope“ an. „Er hat nicht gearbeitet“, sagte sie vor Gericht.

Die Thailänderin hatte sich mit einem „Thai-Massage-Salon“ in Gladbeck selbstständig gemacht. Dort hatte sie als Kunden den Vermieter, in den sie sich verliebte. Von ihrem Mann wollte sie sich deshalb im Frühjahr 2011 trennen. In der Nacht zum 27. Januar holte er sie mit dem Auto von der Arbeit in Velbert ab. Sie schlief ein, erwachte im Essener Stadthafen, als ihr Mann den Wagen stoppte und ausstieg. Schnell ging er zur Beifahrertür und drückte der 37-Jährigen ein mit betäubenden Mitteln getränktes Tuch vors Gesicht, beschrieb Richter Labentz den Beginn der Tat.

5000 Euro für Killer

Danach habe er die Frau stranguliert, geschlagen, getreten und versucht, ihren Kopf gegen einen Pfahl zu schlagen. Zum Schluss versuchte er sogar, ihren Kopf umzudrehen. „Wie bei einem Huhn“, hatte die Zeugin geschildert. Dann ließ er von ihr ab. „Ich bringe dich um, weil du mein Leben kaputt gemacht hast“, soll er vorher zu ihr gesagt haben. Labentz sprach von einem „äußerst dramatischen, äußerst brutalen Geschehen“. Der Angeklagte habe den „hinterlistigen Überfall“ durchgeführt, „um die Ehefrau zu beseitigen“. Zur Milde sah die Kammer keinen Anlass.

Vorgeworfen hatte die Anklage dem 51-Jährigen auch, in der U-Haft nach einem Killer für seine Frau gesucht zu haben. 5000 Euro soll er Mithäftlingen geboten haben. Doch aus Termingründen konnte die Kammer diesen Tatkomplex nicht mehr aufklären. Sie trennte das Verfahren in diesem Punkt ab. Später wird nachverhandelt.