Das Verfahren gegen den Star-Chirurgen Christoph Broelsch stockt. Die Erkrankung eines Schöffen sorgte am Mittwoch für Verzögerung. Jetzt wird die Zeit knapp.

Star-Chirurg Christoph Broelsch ist am Mittwoch nach der fast dreiwöchigen Pause in seinem Strafprozess pünktlich auf seinen Platz in der Anklagebank zurückgekehrt. Dass das Verfahren gegen den Mediziner ins Stocken gerät, liegt also nicht an ihm, sondern an der plötzlichen Erkrankung eines Schöffen, der an Migräne leidet.

Falls der Hauptschöffe nicht innerhalb eines Tages gesund wird, muss die XXI. Strafkammer, hier nur die Berufsrichter, den Prozess mit dem Ersatzschöffen fortsetzen. Foto: Matthias Graben
Falls der Hauptschöffe nicht innerhalb eines Tages gesund wird, muss die XXI. Strafkammer, hier nur die Berufsrichter, den Prozess mit dem Ersatzschöffen fortsetzen. Foto: Matthias Graben © WAZ FotoPool

Am Donnerstag läuft die dreiwöchige Frist ab, in der auf jeden Fall ein vollwertiger Verhandlungstag stattfinden muss. Sollte der erkrankte Schöffe dann immer noch fehlen, muss der Ergänzungsschöffe, der seit dem ersten Prozesstag mit im Saal sitzt und zuhört, einspringen. Riskant ist auch dieser Weg: Denn wenn in dem mindestens bis Dezember terminierten Verfahren ein weiterer Richter ausfallen sollte, platzt der Prozess. Das Verfahren würde erneut aufgerollt, alle Zeugen müssten neu gehört werden.

Ehrung in den Staaten

Der 65 Jahre alte Broelsch hatte die Prozesspause genutzt, um in die USA zu fliegen. Als Kontrast zu den gegen ihn am Essener Landgericht erhobenen Vorwürfen wegen Betruges und Bestechlichkeit dürfte diese Reise Balsam für seine Medizinerseele gewesen sein. Dort wurde er geehrt für die vor 20 Jahren erstmals durchgeführte Transplantation von Leberteilen einer Mutter für ihr Kind. -ette

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