Die Bottroper City war kein gutes Pflaster für den 35 Jahre alten Oberhausener. Zweimal wurde er beim Diebstahl ertappt. Jetzt muss er für zwei Jahre und drei Monate in Haft, urteilte das Landgericht Essen.
Bei Douglas auf der Hansastraße hatte der Drogensüchtige am 2. Mai zwei Parfümflaschen der Marke „Emporio Armani”, Wert 55,90 Euro, in die Jacke gesteckt. Vom Ladendetektiv angesprochen, wehrte er sich gegen seine Festnahme. Knapp drei Wochen später brach er auf der Horster Straße einen Pkw auf. Dort lag eine Geldbörse mit 200 Schweizer Franken, die er einsteckte. Als er das 1200 Euro teure Radio ausbaute, überraschte ihn der Autobesitzer. Auch da wehrte er sich.
Parfümflaschen fielen zu Boden
Vor Gericht hatte er die erste Tat bestritten. Er habe lediglich ein Geschenk für seine Schwester aussuchen wollen. Aber das nahm ihm Staatsanwalt Jörg Weber nicht ab: „Das Zeug sollte vertickt werden.” Er erinnerte daran, dass der Ladendetektiv den Angeklagten von außen durch die Scheibe beobachtet und erst nach Passieren der Kasse angesprochen habe. Dabei ließ der Angeklagte die Parfümflaschen fallen und versuchte zu fliehen. Bei der zweiten Tat gab der Angeklagte zwar den Pkw-Aufbruch zu, verneinte aber jede Gegenwehr. Er habe den Ball flach halten wollen und dem Autobesitzer sogar Entschädigung angeboten.
Vorstrafenregister mit zehn Einträgen
„Beschönigend” nannte Richter Bernd Koß später im Urteil diese Erklärung des Angeklagten. Die XVII. Kammer des Essener Landgerichtes ging davon aus, dass er fliehen wollte und sich deshalb gegen das Festhalten durch den Autobesitzer wehrte. Koß: „Durch das Gerangel wird aus dem Diebstahl ein räuberischer Diebstahl.” Zehn Einträge im Vorstrafenregister hatte der Angeklagte bereits. Wenig Raum sah die Kammer, deutlich unter dem Antrag des Staatsanwaltes von zweieinhalb Jahren Haft zu bleiben. Daran änderte auch das letzte Wort des Angeklagten nichts: „Ich entschuldige mich für alles, was ich gemacht habe.”