Essen-Borbeck. Zwischen Parkhaus-Betreiber und Taubenschützern soll jetzt eine Nutzungsvereinbarung abgeschlossen werden, um der Taubenplage Herr zu werden

Die Tauben im Borbecker Parkhaus: Seit Jahren sind sie – und die Vermüllung – ein großes Problem an der Rechtstraße. Auf eine Lösung warten die Anwohner und Kunden des Einkaufszentrums seit langer Zeit. Nachdem es im vergangenen Jahr einen Stillstand gab, scheint nun doch Bewegung in die Sache zu kommen. „Völlig überraschend“, wie jetzt Verwaltungsbeauftragter Michael Quadt der Bezirksvertretung IV mitteilte. Der Betreiber des Parkhauses habe eine Nutzungsvereinbarung mit der Taubenhilfe Essen kurzfristig in Aussicht gestellt.

In Essen-Borbeck sollen Eier vor dem Anbrüten ausgetauscht werden

Die Taubenschützerinnen möchten die Tauben durch Fütterung an den Standort Parkhaus gewöhnen, damit sie nur hier ihre Eier legen. Bevor diese angebrütet sind, sollen die Eier dann gegen Gips-Attrappen ausgetauscht werden. Auf diese tierfreundliche Art soll der Taubenbestand auf Dauer verringert werden.

Dazu ist allerdings ein richtiger Taubenschlag notwendig. Im Borbecker Parkhaus ist dafür der Maschinenraum des Aufzugschachts vorgesehen. „Der Motor stand bisher noch im Raum, aber nun ist die Technik ausgebaut“, teilt Parkhaus-Betreiber André Westhoff mit. Deshalb werde eine Mitarbeiterin seiner Düsseldorfer Firma, die inzwischen von „Besser parken“ in „Best place“ umbenannt wurde, auf die Taubenschützerinnen zugehen, um mit ihnen einen Vertrag abzuschließen. Diese sollen wohl 30 Euro pro Monat als „Nutzungsentgelt“ entrichten. „Aber das kriegt der Verein auch noch hin“, beruhigte Michael Quadt die Politiker.

Bezirksvertretung gibt doch die 6000 Euro dazu

Diese hatten nämlich bereits vor einem Jahr auf das Schweigen aus Düsseldorf reagiert und die 6000 Euro als Beitrag der Bezirksvertretung zur Lösung der Taubenplage storniert. Nachdem nun aber der Betreiber eine Friedenstaube nach Borbeck geschickt hat, reagiert die örtliche Politik versöhnlich. Auf Antrag von Ulrich Schulte-Wieschen (SPD) soll das Geld doch dem Verein überwiesen werden.

Am kommenden Samstag kommen die Taubenschützerinnen nach Borbeck, um sich im Rahmen einer Begehung die Örtlichkeiten noch einmal genauer anzusehen.

Nun ist auch Michael Quadt wieder optimistisch, das Thema endlich vom Tisch zu bekommen. „Vielleicht kann der Verein den Taubenschlag bis April einrichten“, sagte er nach den Erfahrungen der letzten Monate mit der gebotenen Zurückhaltung, um dann doch noch hinzuzufügen: „Wenn es ins Rollen kommt, ist es ein großer Erfolg für Borbeck.“